Querbeet
METAMORFOSI mit Simone Kermes - in der Volksbühne Berlin
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Bewertung:
Im Februar d.J. taten wir Simone Kermes letztmals in Berlin erleben, wo sie anlässlich ihrer Promotion-Tour zum neuen Album Love auch im Konzerthaus am Gendarmenmarkt "kurz" abgestiegen war. Sie ist die derzeitige Nachtigall unter den weltweit besten Kolorateusen, und sie bedient nicht bloß (womit sie eigentlich dann angefangen hat) Alte Musik, Barock und Klassik, sondern geht inzwischen auch darüber weit hinaus - bis Gilda, Rosalinde oder Cunegonde...
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Jetzt gastierten sie und ihre kleine Band (der Pianist Daniel Heide, der Kontrabassist Matze Eichhorn und der Schlagzeuger Jan Roth) - unter Einbeziehung eines Special Guest (dem tunesischen Geiger Jasser Haj Youssef, der auch hin und wieder komponiert) - auf Einladung der sich seit ein paar Wochen völlig neu erfindenden Volksbühne Berlin am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem 26. Dezember, in dem Riesenbau am Rosa-Luxemburg-Platz.
Der große Saal: halb leer.
Programmhefte bzw. Ablauf-Zettel: null - woraus dann folgte, dass der Schreiber dieser Zeilen sich das Dargebotene (weil er auch keine Lust hatte das alles auf Notizblock zwischen rein zu pinseln) nur in seinen deutlich-deutlichsten der Höhepunkte merken konnte oder wollte. Also...
Kermes sang zunächst drei Renaissance-"Beiträge"; die drei Komponisten, die sie nachgerade moderierte, waren nicht dann so bekannt wie beispielsweise Monteverdi oder so; hatte mir deren Namen daher auch nicht merken können.
Vor und nach der Pause stellte Kermes dann zwei wunderschöne Stücke Youssef's in fast sphärisch anmutender abend- als wie morgenländischer Gegebung vor; sehr stimmungsvoll.
Das Zentrum ihres - so wie immer - auch dann sehenswerten Auftritts: die fast unsingbare Bernstein'sche Candide-Riesen-Szene "Glitter and be gay", eines von ihren Top- Paradestücken, womit sie seit Jahren überall brilliert und abräumt!
Auch "Lascia ch'io pianga" aus Händels Rinaldo gab sie preis.
Alles - unter Vermeidung eines roten Fadens - hübsch und prima; nur: Das Angejazzte, was sie ihren Einzelnummern durch das hochsympathische Instrumental-Trio auf anhaltend gefällig gleich klingende Art und Weise angedeihen ließ, war/ist nicht jeder Mann Geschmack; nein, mir gefiel es nicht.
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Liebe Simone Kermes, wann kann man Sie endlich wieder mal in einer großartigen Rollen-Darstellung auf einer "richtigen" (auch gern Berliner) Bühne live erleben? Unvergesslich beispielsweise: Ihre Armida aus dem Händel'schen Rinaldo in der Oper Köln; doch das ist Jahre her...
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Andre Sokolowski - 28. Dezember 2017 ID 10446
METAMORFOSI (Volksbühne Berlin, 26.12.2017)
Alte und zeitlose Musik
Daniel Heide, Klavier
Matze Eichhorn, Kontrabass
Jan Roth, Schlagzeug
Jasser Haj Youssef, Violine und Viola d‘amore
Simone Kermes, Sopran
Weitere Infos siehe auch: http://www.volksbuehne.berlin
http://www.andre-sokolowski.de
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