Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 6

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Tanz-Gastspiel

Menschen. Affen.

Menschenaffen.

Affenmenschen.



(C) Protagonist von Jefta van Dinther / Cullbergbaletten

Bewertung:    



Der Choreograf Jefta van Dinther - zuletzt für sein Stück Dark Field Analysis beim Festival TANZ IM AUGUST umjubelt - hatte mit dem schwedischen Cullbergbaletten in 2016 Protagonist kreiert und einstudiert; die Uraufführung war in Amsterdam. Gerade ist die Truppe (die schon mit Plateau Effect, auch von Jefta van Dinther, in 2014 in Berlin gastierte) auf Europatour und machte gestern Abend im HAU1 Station:


"Protagonist ist eine Reflektion über die Menschheit, über Ge­meinschaft und Individualität, über Held*innen und Herrscher*innen. In Liedern der Revolution und Tänzen der Evolution wird geschildert, wie Menschen sich versammeln, Rollen zugewiesen bekommen und übernehmen. Auf der Bühne nimmt nach und nach eine Gesellschaft Gestalt an, getragen von dem Verlangen nach Zugehörigkeit und der Suche nach einem gemeinsamen Sinn und einer gemeinsamen Überzeugung. Die Choreografie ist eine Parabel über Fürsorge, Verwandtschaft und Bündnisse, aber auch über Isolation, Kontrolle und Entfremdung." (Quelle: hebbel-am-ufer.de)


Das Stück wird mit drei lyrisch aufgeblasenen und arg bedeutungsschwang'ren Monologen (die van Dinther höchstwahrscheinlich selbst vorher auf Band gesprochen hatte [und die in der deutschen Übersetzung auf dem Beipackzettel mitgeliefert worden waren]) überwölkt. Das monotone, basslastige und nicht unnervige Sounddesign von David Kiers dient als meditative Klangmatratze.

Die grandiosen TänzerInnen [alle Namen s.u.] fangen improvisatorisch wie in einer Art von Aufwärmtraining an, erst haben sie wohl mehr jede(r) mit sich zu tun, dann tun sie sich allmählich auch noch für den "Rest" um sie herum interessieren; es bleibt erst mal, bis zur Hälfte dieses Stückes, völlig unklar, wohin eigentlich die Reise gehen soll...

Dann gibt es plötzlich einen auffälligen Ruhepunkt, wo alle - und frontal zu uns, dem sie besichtigenden Publikum - gewisse Zeit lang auf der Stelle stehen. Sie verändern ihre Körpersprachen, lassen jeweils eine ihrer Schultern hängen, winkeln einen ihrer Arme an etc. pp. Erst sieht es irgendwie nach körperlichen oder sogar geistigen Behinderungen aus, aber allmählich kriegt der "Film" rückspulenden und philosophisch übergreifenden Charakter, denn:

Wir werden einer gruppigen Metamorphose (Mensch zum Affen, Menschenaffe zum Affenmenschen) gewahr; das Alles sieht natürlich prima aus, auch weil sich alle nach und nach dann ausziehen...

Ja und der allgemein sich breit gemacht habende Nachäff'-Modus hat letzendlich ganz und gar obsiegt.

Licht aus.

* * *

Und danke auch, dass ihr extra deswegen hergekommen seid!




(C) Protagonist von Jefta van Dinther / Cullbergbaletten

Andre Sokolowski - 12. Januar 2018
ID 10466
PROTAGONIST (HAU1, 11.01.2018)
Choreographie & Regie: Jefta van Dinther
Mit: Adam Schütt, Anand Bolder, Camille Prieux, Daniel Sjökvist, Darío Barreto Damas (a.G.), Eleanor Campbell, Georges Hann, Suelem de Oliveira da Silva, Giacomo Citton, Katie Jacobson, Linda Adami (guest), Núria Guiu Sagarra, Sylvie Gehin Karlsson, Unn Faleide und Vincent Van der Plas
Musik & Sounddesign: David Kiers
Vocals: ELIAS
Lichtdesign: Minna Tiikkainen
Bühnenbild: SIMKA
Kostümassistenz: Marita Tjärnström
Text: Jefta van Dinther
Assistenz Choreographie: Thiago Granato
Probenleitung: Thomas Zamolo
Künstlerische Beratung: Cecilia Roos, Felix Bethge und Robert Steijn
Coach Stimme: Pia Olby
Eine Produktion von Cullbergbaletten


Weitere Infos siehe auch: http://www.hebbel-am-ufer.de


http://www.andre-sokolowski.de

Rosinenpicken

TANZ IM AUGUST



  Anzeigen:





THEATER Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

BALLETT |
PERFORMANCE |
TANZTHEATER

CASTORFOPERN

DEBATTEN
& PERSONEN

FREIE SZENE

INTERVIEWS

PREMIEREN-
KRITIKEN

ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski

RUHRTRIENNALE

TANZ IM AUGUST

URAUFFÜHRUNGEN


Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal


Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)