Brandauer 
  scheitert 
  an Krapp
 
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 Klaus Maria Brandauer als Krapp in Das letzte Band - Foto (C) Jim Rakete
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 Die Stiftung Schloss Neuhardenberg hatte schon einmal Becketts Letztes Band - mit Josef Bierbichler (!) - herausgebracht, das war 2007, und da gab es auch schon, ein Jahr später, ein Berliner Gastspiel, damals in der Schaubühne...
  
 Nun hatte Peter Stein das Monologstück für/mit Klaus Maria Brandauer - ebenfalls in Neuhardenberg, 2013 - inszeniert, und damit reiste man jetzt ins BE:
 
 "Samuel Beckett schrieb seinen weltbekannten Monolog Das letzte Band als tieftraurige Parabel über die Vergänglichkeit der Dinge. Der alternde Schriftsteller Krapp sitzt am Tisch, lauscht den tagebuchartigen Tonbandaufnahmen früherer Tage und versucht sein eigenes Leben zu rekapitulieren. Flüchtige Augenblicke verbinden sich in der Erinnerung zum Mosaik seines Lebens, das wie alles dem ewigen Kreislauf von Entstehung und Vergänglichkeit unterworfen ist." (Quelle: BE)
 
 Es ist ein Depri-Stück und handelt (sicherlich) von einem, der (ganz sicherlich) an Depressionen leidet. Wenn man dann so drauf ist, und die "Schübe" kommen so daher, ist man, trotz dieser "Schübe", kaummehr in der Lage, irgendwie dann auszurasten, also körperlich oder verbalhaft-körperlich oder verbal und körperlich zugleich; vermuten wir. Die Kraft gibt sowas einfach dann nicht her.
 
 Aber so dachten es halt nicht der Stein (der Becketts Letztes Band für'n Brandauer nunmehr, quasi auf ihn geeicht, laut-lautartiger Weise inszenieren tat) nebst seinem Star-Protagonisten. Und herausgekommen ist, was glatt - und jedes Mal im Übrigen, wenn man dann irgendwas mit dem in seiner Eitelkeit geradezu verfang'nen Superstar in theatralische Zusammenhänge bringt - befürchtbar war: Gespielt-gelebter Brandauer; mehr nicht.
 
 Natürlich hat das Alles etwas Außerordentliches, was die Projektionsfläche des Brandauer betrifft; unnachahmlich z.B., wie er den Vertilgungsakt mit der Banane (2 mal gleich!!) über die Rampe zu uns Zuschauern herüber bringt... 
 
 Während der Vorstellung mindestens 2 mal (auch) sehr lautes Türknallen, und nach der Vorstellung ein 2 mal vorgetragenes und sehr erregt scheinendes Buh aus dem Parkett. Schließlich dann diese Rand-Absurdität: Brandauer setzt sich - nach Entgegennahme seines Schlussbeifalls - noch einmal auf die Bühne an den Tonbandtisch und sagt, die Technik (im BE) hätte versagt, und weil die Technik (im BE) versagt hätte, hätte auch seine Technik (im BE) versagt. 
 
 Abstrus.  
 
 
 
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 Klaus Maria Brandauer als Krapp in Das letzte Band - Foto (C) Jim Rakete
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Andre Sokolowski - 26. September 2014 ID 8122
 
DAS LETZTE BAND (Berliner Ensemble, 25.09.2014)
 Regie: Peter Stein
 Raum: Ferdinand Wögerbauer
 Kostüm: Anna Maria Heinreich
 Dramaturgie und Regieassistenz: Sara Abbasi 
 Maske: Manuela Halligan
 Technische Koordination: Christian Weißkircher
 Mit Klaus Maria Brandauer
 Premiere (Schloss Neuhardenberg) war am 15. März 2013
 Weiterer Termin: 26. 9. 2014
 Eine Produktion der Wallenstein-Betriebs gGmbH und Klaus Maria Brandauer in Koproduktion mit der Stiftung Schloss Neuhardenberg und den Movimentos Festwochen der Autostadt in Wolfsburg
 
 
 Weitere Infos siehe auch: http://www.berliner-ensemble.de
	  
     
	 Post an Andre Sokolowski
  
http://www.andre-sokolowski.de
  
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