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Götter

und Hunde



Inara Wheeler und Mark Geilings in Gods and Dogs von Jiří Kylián | Foto (C) Yan Revazov

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Der 1947 in Prag geborene Tänzer und Choreograf Jiří Kylián betitelte seine 100. Choreografie, die er für "sein" Nederlands Dans Theater (dessen künstlerischer Leiter er von 1975 bis 1999 war und dem er sich danach noch weitere 10 Jahre als Hauschoreograf verbunden fühlte) schuf, mit Gods and Dogs; sie hatte 2008 in Den Haag ihre Welturaufführung, gilt seither als Kult und wird daher auch immer wieder neu belebt und also aufgeführt. Im Juni d.J. studierte sie der Spanier Urtzi Aranburu Adrada (der selbst in Kyliáns Truppe 14 Jahre getanzt hatte) mit insgesamt acht Tänzerinnen und Tänzern des Staatsballetts Berlin neu ein.

Gestern nun fand die Wiederaufnahme in der Staatsoper Unter den Linden statt; und von der Premierenbesetzung blieb als einziger Martin ten Kortenaar übrig, der seinen Part jetzt an der Seite von Primaballerina Polina Semionowa bestritt - sie brillierten also als DAS Traumpaar dieses halbstündigen Stücks, was nicht heißen soll, dass die anderen drei Paare (Jessica Beardsell & Anthony Tette, Alizée Sicre & Wei Wang, Meiri Maeda & Olmo Verbeeck Martinez) auch nur einen Deut "weniger" sensationell in ihrer insgesamten Ausstrahlung gewesen wären!

Gods and Dogs - wer waren die Götter? wer waren die Hunde? welchen Zusammenhang musste man sich zusammenreimen oder zurechtphilosophieren? - lässt sich bei purer "Sicht der Dinge" kaum bzw. nicht dechiffrieren; da half dann auch die Annotation auf staatsballett-berlin.de nicht sonderlich weiter:



"Die Konfrontation des Einzelnen mit der Realität und seine Versuche, Schwierigkeiten zu meistern oder zu vermeiden, sind eines der Schlüsselthemen in Jiří Kyliáns Werk. Gods and Dogs untersucht diesen Denkprozess, indem es über die Art und Weise, wie wir uns kleiden und die zugrundeliegenden Motive nachdenkt, die uns dazu veranlassen, ein Kleidungsstück einem anderen vorzuziehen: 'Wir verbringen unser ganzes Leben damit, Kleidung wie Masken zu tragen und sie je nach den Umständen und der Art und Weise, wie andere uns sehen, zu wechseln und zu verändern.' Jiří Kylián teilt die Faszination, die er für das Verhalten des Einzelnen spürt, tänzerisch mit, indem er den menschlichen Versuch inszeniert, seinen Platz in einer Gesellschaft zu finden, die nur sehr verschwommen zu beschreiben ist."


Dieses Ästhetisch-Abstrakte, was den handlungslosen Balletten resp. Tanztheaterstücken zueigen ist, verführte und verführt mich - als dem die Anmut und Schönheit der Tänzerinnen- und Tänzerkörper bewundernden und genießenden Zuschauer - jedesmal dazu dem zu beobachtenden animalischen statt geistigen Treiben sozusagen auf den Leim zu gehen; kurzum: alles, aber auch alles, sieht grandios und schön aus, und ich will und will mich nicht an all dem satt sehen...



Michelle Willems und Mathew Knight in Gods and Dogs von Jiří Kylián | Foto (C) Yan Revazov

*

Komplettiert wurde der zweiteilige Staatsballett-Abend mit Angels' Atlas von Crystal Pite, was im April vor zwei Jahren (damals kombiniert mit Marcos Moraus Overture) bei und mit dem Staatsballett Berlin Premiere hatte.
Andre Sokolowski - 10. Oktober 2025
ID 15507
GODS AND DOGS (Staatsoper Unter den Linden)
Choreographie, Bühne und Inszenierung: Jiří Kylián
Musik (Konzept): Jiří Kylián
Musik: Dirk Haubrich
Computergesteuerte Projektion: Daniel Bisig und Tatsuo Unemi
Videoprojektion: Dag Johan Haugerud und Cecilie Semec
Kostüm: Joke Visser
Licht: Kees Tjebbes
Einstudierung: Urtzi Aranburu Adrada
Mit: Jessica Beardsell & Anthony Tette, Polina Semionowa & Martin ten Kortenaar, Alizée Sicre & Wei Wang sowie Meiri Maeda & Olmo Verbeeck Martinez
Premiere war am 25. Juni 2025.
Weitere Termine: 15.10.2025// 14., 16.05.2026
Eine Produktion des Staatsballetts Berlin


Weitere Infos siehe auch: https://www.staatsballett-berlin.de


https://www.andre-sokolowski.de

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