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Die Tageszeiten von Richard

Strauss zum Abschluss des

Online-Festivals "Die Goldenen

Zwanziger"

Christian Thielemann, die Herren des Rundfunkchors Berlin und die Berliner Philharmoniker

Bewertung:    



In fünf zurückliegenden Konzerten erinnerten die Berliner Philharmoniker diesen Monat an die Zeit der sog. "Goldenen Zwanziger". Im Rahmen ihres Online-Festivals verfolgten wir bereits den Live-Stream, der uns auch die Kuhle Wampe-Suite von Eisler nahe brachte; Marie Jacquot dirigierte da die Stipendiaten der Karajan-Akademie des Orchesters...

Gestern nun - zum Abschluss dieser Golden-Twenties-Reihe - konnten wir die spektakuläre Programmauswahl, die Christian Thielemann den Philharmonikern bescherte, in der DIGITAL CONCERT HALL live verfolgen:



"Von Busoni, der in zahlreichen Konzerten der Berliner Philharmoniker als Pianist und Dirigent auftrat, erklingt der Tanz-Walzer von 1921. Das Werk lässt auf eine gravitätische Einleitung eine Reihe von geistreichen Episoden folgen, in denen sich Eleganz mit orchestraler Wucht verbindet.

Wie vor ihm Busoni schlug auch Hindemith eine akademische Laufbahn ein, als er 1927 eine Professur an der Berliner Hochschule für Musik übernahm. Aus dem ehemaligen Bürgerschreck war damals bereits ein international renommierter Komponist geworden, dessen Werke Wilhelm Furtwängler besonders schätzte. Das Vorspiel der Oper
Neues vom Tage beginnt, im Geist einer Figaro-Ouvertüre für das 20. Jahrhundert, mit rasanten Streicherfiguren; danach lassen sich nachdenklichere Töne vernehmen, die durch zwei Alt-Saxofone eine leichte Jazz-Färbung erhalten.

Um Richard Strauss war es in den zwanziger Jahren etwas ruhiger geworden. Die Zeit der symphonischen Dichtungen war vorüber, und für das Musiktheater entstanden nur die bis heute wenig bekannten Opern
Intermezzo und Die ägyptische Helena. Christian Thielemann hat die Zwischenspiele aus Intermezzo vor wenigen Jahren in den philharmonischen Konzerten vorgestellt und dirigiert nun erneut ein unterschätztes Werk aus dieser Schaffensperiode: den wunderbar sonor tönenden Zyklus Die Tageszeiten auf Gedichte von Joseph von Eichendorff mit der ungewöhnlichen Besetzung für Männerchor und Orchester. Ergänzt wird das Programm durch Orchesterlieder von Strauss mit der Sopranistin Camilla Nylund, die besonders als Strauss-Interpretin international gefeiert wurde, etwa als Arabella und als Marschallin im Rosenkavalier."

(Quelle: digitalconcerthall.com)


*

Busonis Tanz-Walzer (z.B.) sollte als eine Art von Gegenentwurf zu Ravels La valse stehen; und Thielemann empfahl in seiner Werkeinführung, dass man ihn sich mehrmals anhören müsste, um ihn besser zu begreifen - wir machen das dann prompt heute Mittag bei der Stream-Wiederholung auf DCH.

Zum Vergleich ließ der Dirigent den Johann Strauß-Walzer Künstlerleben musizieren; selbiger wäre (lt. Thielemann) das Original, und Busoni quasi "die Fälschung"; nicht schlecht erklärt.

Bei den Orchesterliedern von Richard Strauss gefiel am Ende lediglich der Morgen, was die sängerische Darreichung durch Camilla Nylund betraf - die übrigen empfanden wir als viel zu schwergewichtig "deklamiert".

Highlight war, ohne jede Frage, Strauss' spätromantisch-mysteriöser Liederzyklus Die Tageszeiten für Männerchor und großes Orchester (nach Eichendorff-Gedichten). Das bot zudem den Herren vom Rundfunkchor Berlin erneut die einmalige Möglichkeit (nachdem sie schon bei Oedipus Rex im Rahmen dieses Online-Festivals dabeigewesen waren), wenn auch bloß vor leeren Sitzen, öffentlich zu sein.




"Die Goldenen Zwanziger", das Online-Festival der Berliner Philharmoiker - Christian Thielemann dirigierte Die Tageszeiten von Richard Strauss am 27.02.2021; über dem Orchester die Herren des Rundfunkchors Berlin | Foto (C) Friederike van der Straeten

Andre Sokolowski - 28. Februar 2021
ID 12773
BERLINER PHILHARMONIKER (Philharmonie Berlin, 27.02.2021)
Paul Hindemith: Neues vom Tage, Ouvertüre mit Konzertschluss
Ferruccio Busoni: Tanz-Walzer für Orchester op. 53
Johann Strauss (Sohn): Künstlerleben, Walzer op. 316
Richard Strauss: Das Rosenband op. 36 Nr. 1
- Ständchen op. 17 Nr. 2
- Freundliche Vision op. 48 Nr. 1
- Wiegenlied- Allerseelen op. 10 Nr. 8
- Zueignung op. 10 Nr. 1
- Morgen op. 27 Nr. 4
- Die Tageszeiten, Liederzyklus für Männerchor und Orchester op. 76
Camilla Nylund (für Diana Damrau), Sopran
Herren des Rundfunkchors Berlin
(Choreinstudierung: Gijs Leenaars)
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Christian Thielemann
Live-Stream auf Digital Concert Hall v. 27.02.2021


Weitere Infos siehe auch: https://www.digitalconcerthall.com/


http://www.andre-sokolowski.de

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