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Konzertkritik

Edita.

Königin



Edita Gruberova als Elisabeth I. auf dem Deutsche Grammphon-Cover Roberto Devereux (C) DGG

Bewertung:    



Im April 2013 war sie letztmals in Berlin - Edita Gruberova (67), und da sang sie die Lucrezia Borgia. Jetzt hat sie die Deutsche Oper, wo sie ja seit Jahren und Jahrzehnten immer wieder gern auftrat, erneut zu sich geholt, dass sie die alternde Elisabeth I. (aus Roberto Devereux) singt. Beides Donizetti's; und mit Donizetti kann die wohl noch immer großartigste also größte aller Sängerinnen weit und breit ganz aktuell am meisten anfangen. In Donizetti-Rollen weiß sie, jedesmal, aufs Triumphalste zu brillieren!

"Dass an den Königshäusern der Welt nicht immer alles zum Besten steht, ist keine Erfindung der Regenbogenpresse. Die Historie beweist es, Dichter und Tragödienschreiber wussten es, und für die großen Komponisten des italienischen Belcanto waren die Verstrickungen auf höchster Ebene willkommener Anlass für beeindruckende dramatische Schöpfungen. Vor allem Gaetano Donizetti ist da zu nennen. Er komponierte gleich mehrere Königsdramen, genauer: Königinnen-Dramen. In deren Mittelpunkt standen Persönlichkeiten wie Maria Stuart (Maria Stuarda), Anne Boleyn, eine der unglücklichen Gattinnen von Heinrich VIII. (Anna Bolena), oder Elisabeth I., Königin von England (Roberto Devereux). Trotz ihrer Machtfülle sind sie alle einsame, leidende Frauen, deren Wunsch nach Liebe innerhalb der starren höfischen Traditionen, aber auch durch die Zwänge der Staatsräson keine Aussicht auf Verwirklichung hat.

Zugleich – und das gilt in besonderem Maße für Elisabeth, die ihren Geliebten Roberto Devereux, Earl of Essex, aus Eifersucht dem Henker auslieferte – sind sie starke Charaktere, deren weniger sanfte Seiten sie nicht nur deutlich interessanter machen als ihre passiv leidenden Geschlechtsgenossinnen, sondern dem Komponisten auch eine Fülle an dramatischen Situationen bieten."
(Quelle: deutscheoperberlin.de)

Genauso isses.

Und am Schluss - wie es nicht anders zu erwarten war - knallt sie, also die Königin, dann völlig durch und lässt den Liebsten (sowieso dann immer bloß wegen des ewigen, stabilen Eifersuchtsgesummses!) sterben und demissioniert zur rechten Zeit. Großes Finale, Großgefühle, großdimensionierte Stimmenwucht!!!

Ja, das ist IHRE Rolle.

Sie genießt es, diesen Saal (Philharmonie Berlin) mit ihrer Stimme spektral auszufüllen. Wenn sie leise singt, so leise, dass man meinen könnte sie kaum noch zu hören, hat die "Stimmung" rundum etwas derart Angespanntes, dass es fast schon - wie im Fledermäusereich, wo unsereiner Ultraschalliges dann sowieso nie hören könnte - "explosionsartig" erscheint, also diese Totalanspannung bis zum allerletzten Hype. Den legendären Höhen-Endpfiff, und wie sie bis da die Kantilenen schleift und schleift und schleift (und alles gottlob ohnerlei Vibrato!), hat sie immer noch perfektens drauf; phänomenal, ja = ein Naturspektakel!

Alle Anderen um sie haben hier "nur" eine statistische Präsenz, die sie jedoch vorzüglich in die Tat umsetzen [Namen s.u.].

Irrsinnsabend!!!!!



Edita Gruberova in der konzertanten Roberto Devereux-Aufführung der Deutschen Oper (in der Philharmonie Berlin) | Foto (C) Bettina Stöß

Andre Sokolowski - 6. November 2014
ID 8228
ROBERTO DEVEREUX (Philharmonie Berlin, 05.11.2014)
Konzertante Aufführung

Elisabetta I. ... Edita Gruberová
Herzog von Nottingham ... Davide Luciano
Sara, seine Frau ... Veronica Simeoni
Roberto Devereux ... Celso Albelo
Lord Cecil ... Gideon Poppe
Sir Gualtiero Raleigh ... Marko Mimica
Page ... Carlton Ford
Ein Vertrauter des Herzogs ... Stephen Bronk
Chor der Deutschen Oper Berlin
(Choreinstudierung: William Spaulding)
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Dirigent: Petro Rizzi


Weitere Infos siehe auch: http://www.deutscheoperberlin.de


Post an Andre Sokolowski

http://www.andre-sokolowski.de




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