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 Cameron
 
 2017/18
 Saisoneröffnung mit dem Konzerthausorchester Berlin
 |   Das ist der Organist und Komponist Cameron Carpenter. | Foto (C) Marco Borggreve
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 | Carpenter-Bewertung:   
 
 
 Das Image des vor ein paar Jahren noch etwas exzentrischer (als heute in 2017) durch die schnöde, langweilige Welt der Klassik 'rumtourenden Orgelmalträtierers Cameron Carpenter - ich erinnere mich noch an Fernsehbilder, wo so junge Mädelchens (wie einstmals in fast ähnlich ausufernden Szenen, da sie ihre Mädelchensbeherrschungen allein beim bloßen Anblick von so Boy Groups gänzlich zu verlieren drohten) pure Luftnot kriegten, wenn sie ihn vor seinem mitgebrachten Riesenorgelspielzeug auch nur witterten - hat sich inzwischen etwas abgenüchtert; Cameron wird also nach und nach erwachsener, und alle Wahrnehmung um ihn entspricht wohl mittlerweile (schade eigentlich!) mehr stinknormalen also bürgerlichen Grundgepflogenheiten - - so gesehen ist er jetzt, als vom Konzerthaus in Berlin für die nunmehr beginnende Saison 2017/18 eingeladener "Artist in Residence", genau am richtigen sprich ordentlichen Platz. Sein Publikum wird meistens in gesetzten resp. forsch vorangeschritt'nen Altern sein, ja und die Nachfahren (sprich Kinder oder Enkel jenes in gesetzten resp. forsch vorangeschritt'nen Altern sich befindenden Stammpublikums) verirren sich dann doch vielleicht gelegentlich hierher, wenn Cameron, der schöne Paradiesvogel mit seiner paradiesisch schönen Micky Mouse-Großorgel aus Amerika, hier musizieren wird: DAS ist der hochgeniale Plan!
 
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 Sein Arbeitsmittel - jene sog. International Touring Organ, ein in 2014 nach den Plänen unsers Stars gebautes Exklusivprodukt der Fa. Marshall & Ogletree - ist mit ihrem imposanten und recht futuristisch ausschauenden Spieltisch (auf dem Podium) und 'nem guten Dutzend riesiger Lautsprecherboxen (unterhalb der echten Orgelempore) im Konzerthaussaal positioniert.
 
 Der Star betritt die Bühne und legt sofort kräftig los:
 
 Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge D-Dur BWV 532 steht auf dem Programmzettel - und was man hört, klingt ähnlich, hat aber mit Bach fast nix zu tun.
 
 Dann folgt Choralbearbeitung BWV 610, "Jesu, meine Freude" - und das hört sich wiederum so ähnlich und genauso unbachisch wie das vorher Gespielte an - - ja und "es" geht ganz unverhohlen-nahtlos über in die Cameron-Bearbeitung des Adagiettos aus der fünften Mahler-Sinfonie - - - das (mit Verlaub) klingt megasuperkitschig und wirkt sodurch alles andere als unpeinlich...
 
 Der Star belohnt den Jubel seiner Fans durch eine Zugabe und tritt nach der getanen Arbeit wieder ab.
 
 
 
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 |   Cameron Carpenter  | Foto (C) Marco Borggreve
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 Andre Sokolowski - 9. September 2017| 
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 Ja und das echte Adagietto gibt es nach der Pause halt im O-Ton und in voller Gänze:
 
 Iván Fischer und die MusikerInnen des Konzerthausorchesters Berlin sind aus den Ferien zurück - sie wirken "leicht", erholt und ausgeruht...
 
 Ein Klangfest sondergleichen!
 
 Muss gestehen, dass ich Mahlers Fünfte so (so klar und übersichtlich in der Aufdeckung aller Struktur, so warm und wogenvoll instrumentiert, so kühn in ihren "Binnen-Handlungen" gedeutet) niemals vorher live erlebte.
 
 Schönster, wahrster Wahnsinn!!
 
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 ID 10239
 KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN (Konzerthaus Berlin, 08.09.2017)
 Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge D-Dur BWV 532
 - "Jesu, meine Freude" - Choralbearbeitung BWV 610 (aus dem Orgelbüchlein)
 Gustav Mahler: Adagietto aus der Sinfonie Nr. 5 cis-Moll, für Orgel bearbeitet von Cameron Carpenter
 - Sinfonie Nr. 5 cis-Moll
 Cameron Carpenter, Orgel
 Konzerthausorchester Berlin
 Dirigent: Iván Fischer
 
 Weitere "Artist in Residence"-Konzerte mit Cameron Carpenter:
 29.10.2017 | Organo con stromenti
 18.12.2017 | Christmas Concert
 31.12.2017 | Silvesterkonzert
 01.01.2018 | Neujahrskonzert
 10.05.2018 | Cameron and friends
 22., 23., 24.06.2017 | Konzerthausorchester Berlin
 24.06.2018 | Tonspur
 
 Weitere Infos siehe auch: http://www.konzerthaus.de
 
 
         http://www.andre-sokolowski.de
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