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8. März 2014 - Konzerthaus Berlin

DIE LETZTEN LEIDEN DES ERLÖSERS

Passions-Kantate Wq 233 von Carl Philipp Emanuel Bach


© C. P. E. Bach *1714/cpebach.de


Heute wäre Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) dreihundert Jahre alt geworden! In den Medien oder Print- und Online-Feuilletons kann/konnte man daher sehr viel über den holden Jubilar erfahren - wen es also weitgehend interessieren sollte - einfach mal ein bisschen rumgegoogelt, und dann findet sich gewiss was Brauchbares zum Lesen...

Aus besagtem Anlass gab es auch einen sehr schönen CPEB-Abend am Gandarmenmarkt. Es standen Die letzten Leiden des Erlösers auf dem Programm. Das Werk wird selten gespielt. Es "vollzieht, wie andere oratorische Werke dieser Komponistengeneration ebenfalls, den Schritt vom Gottesdienst in den Rahmen des Konzertes, und hier ist der Aufführungsort (ob Sakralraum oder profaner Saal) letzendlich bedeutungslos für das Funktionieren dieser Musik", betont Konzerthausdramaturg Dietmar Hiller in seinem aufschlussreichen Programmheft-Beitrag. Das "damalige empfindsame Publikum" wäre also "durchaus willens und in der Lage" gewesen, "sich auch in einem profanen Saal religiösen Empfindungen hinzugeben".

Ungewöhnlich manifest erschienen mir (der ich das Werk zum allerersten Male hörte) die vom Bach-Sohn komponierten Rezitative oder Accompagnati; jene klingen auch entschieden "anders" als in den Sakralwerken vom alten Bach. Das Werk erstreckt sich hierdurch freilich sehr, sehr deutlich in die Länge und läuft schon mitunter (heutig abgehört) Gefahr, sich mit der Zeit, und ziemlich sicher, an ihm abzulangweilen. Diesen fatalen Eindruck wollten oder konnten selbstverständlich solche sängerischen Koryphäen wie Christiane Oelze, Roman Trekel sowie Anke Vondung, Maximilian Schmitt oder Christina Landhamer mitnichten teilen. Und der RIAS Kammerchor - der eigentliche Star der Aufführung - war wieder mal, wie stets wenn er (egal wo) mitmischt, Hauptgarant fürs insgesamte, endliche Gelungensein des künstlerischen Unterfangens.

Dass der durch und durch gemütlich rüberkommende wie routinierte Klang des Kammerorchesters Carl Philipp Emanuel Bach (Dirigent: Hartmut Haenchen) empfundener Maßen muckenhafte Züge in sich barg, vermochte mehr am generellen Vorurteil des Rezensenten gelegen haben, der da meinte, Alte (oder "etwas neuere" als Alte) Musik dürfte heutzutage nur bzw. ausschließlich von hierfür prädestinierten Spezial-Ensembles musiziert werden; die internationale Konkurrenz, was das betrifft, ist schließlich riesengroß.

Zufriedener Gemeinde-Beifall.




Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach - Foto (C) Richard Kurc



Bewertung:    


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Das Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach (1969 als Spezialorchester für moderne Musik gegründet) gilt - seit der 1982er Berufung Hartmut Haenchens als künstlerischer Leiter - als erstklassiger Verwalter und Aufführer insbesondere der Werke seines Namenspatrons und dessen Zeitgenossen, pflegt und musiziert also bevorzugt frühklassisches Repertoire. Seine Diskografie, mit z.T. preisgekrönten Ersteinspielungen, kann sich sehen lassen. Die 25 Musikerinnen und Musiker kommen aus allen Berliner Spitzenorchestern. | http://www.cpebach-berlin.de

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Der RIAS Kammerchor brachte vor ein paar Wochen das Magnificat von Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) auf den Plattenmarkt - wir besprachen es. | http://www.rias-kammerchor.de

a. so. - 8. März 2014
ID 7655
DIE LETZTEN LEIDEN DES ERLÖSERS (Konzerthaus Berlin, 08.03.2014)
Passions-Kantate Wq 233 von Carl Philipp Emanuel Bach
Christiane Oelze, Sopran
Christina Landshamer, Sopran
Anke Vondung, Mezzosopran
Maximilian Schmitt, Tenor
Roman Trekel, Bariton
RIAS Kammerchor
(Choreinstudierung: Denis Comtet)
Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach
Dirigent: Hartmut Haenchen


Weitere Infos siehe auch: http://www.konzerthaus.de


http://www.andre-sokolowski.de



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