Eddie Fowlkes: Welcome To My World
(Submerge Recordings/Uncivilized World) VÖ: 26. März 2007
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Stets nur der ungenannte Vierte im Bunde gewesen zu sein, dessen schöpferische Vita allmählich in gedankliche Abwesenheit geraten wäre, hätte er nicht immer mal wieder für ein - zumeist positiv nachwirkendes - Lebenszeichen Sorge getragen, ist wohl nicht ganz einfach zu akzeptieren. Im Gegensatz zu seinen damaligen Weggefährten Juan Atkins, Derrick May und Kevin Saunderson, welche gemeinhin und selbstverständlich auch völlig zu Recht als die Initialzünder des Detroit Techno angesehen werden, musste ausgerechnet Eddie Fowlkes die schwer wiegende Bürde einer drohenden Vergänglichkeit seit jeher schultern.
Ungeachtet des vielleicht gerade in dieser Hinsicht als Merkmal einer späten Emanzipation zu betrachtenden Titels wird das neue Album jenem Umstand kaum Abhilfe verschaffen. Natürlich, auf einem hohen Niveau bewegt sich der Meister hier definitiv, gar keine Frage: Denn ebenso kurzweilig wie souverän oszilliert er zwischen den verschiedenen Ausprägungen der elektronischen Musik, in der Färbung des Klangdesigns, das der eingangs erwähnten nordamerikanischen Metropole auch außerhalb der Kriminalitätsstatistiken und fernab von Sinnbildern des urbanen Niederganges einen gewissen Bekanntheitsgrad zu verschaffen in der Lage war. Und obwohl ihm mittlerweile eine jüngere sowie in mancherlei Hinsicht fortschrittlicher agierende Generation den Schneid des Innovativen abgekauft hat, blitzt in den besten Momenten des Werkes eine Ahnung von Zukunft auf, wie sie diesem Genre seit Beginn an immanent gewesen ist. Ein altmodisch futuristischer Ausblick auf das, was da möglicherweise kommen werde - und gleichzeitig schon längst Realität geworden ist. Nur dass dieser einmal mehr die Erkenntnis beinhaltet, die Karriere des Künstlers könne hiervon nicht allzu viel profitieren.
Daniel Dohmel - red / 26. Mai 2007 ID 3251
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