Moodra - "Cherubs Of Love"
Bos.Rec.Erscheinungstermin: 01.04.2008
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Allein schon der Verzicht auf die herkömmliche Rhythmustruppe – sprich: kein Schlagzeug – macht neugierig. Stattdessen: Vibrafon, Bass, Saxophon und Gesang. Das lässt darauf hoffen, dass Moodra die eingefahrenen Wege verlässt, allzu Gängiges vermeidet, um den Hörer angenehm zu überraschen. Dass die Musik abgleitet zur besseren Hintergrundmusik, da ist stimmgewaltig Nathalie Claude davor, die Sängerin, welche vor allem der Gruppe durch ihren verspielten und mutigen Ausdruck den Weg weist. Jazz bleibt es bei alledem, oft groovig, manchmal auch etwas poppig, stilistisch aber sehr traditionell angelegt.
Zu traditionell letztlich, denn die Hoffnung, dass die vier Musiker die klanglichen Möglichkeiten auszuloten beginnen, wird leider getrogen, oft hat man den Eindruck, es wäre noch etwas mehr "drin gewesen", hätte man sich nur getraut. Klangliche Verfremdungen werden manchmal angedeutet, dabei bleibt es dann aber auch, nichts, was einen wirklich fesseln würde, wird entwickelt. Die Stimme immerhin übt sich nicht in Zurückhaltung und interpretiert ausgelassen die größtenteils eigenen Texte. Doch auch hier stellt sich bald das Gefühl ein, weniger wäre mehr gewesen, zumindest manchmal würde den Titeln etwas mehr Nonchalance gut bekommen. Und die Texte selber strapazieren recht ausgiebig den nett gemeinten "öffne Dich für das Unbekannte und alles wird gut"–Gedanken.
Insgesamt sind einzelne Titel sehr ansprechend, der Gesamteindruck der CD allerdings bleibt etwas enttäuschend, zu sehr dem verhaftet, was man nicht schon zu oft gehört hätte.
Hans Weger, red. - 3. April 2008 ID 3770
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