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nachDRUCK # 5

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Konzertbericht

Verklärung von

Ewigkeit zu

Ewigkeit

CLUNY - GESÄNGE DER EKSTASE mit dem Ensemble Ordo Virtutum


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Tönend schallen die Visionen, pracht- und ausdrucksvolle Vielstimmigkeit erschauert. Sakrale Lobpreisungen entfalten das Mysterium der Verklärung. Sie erzählen davon, wie Jesus vor seinen Jüngern in weißem Licht erstrahlt und in den Dialog mit Propheten tritt.

Nicht nur das Theaterfestival AN DEN UFERN DER POESIE bereichert im Sommer durch sehenswerte Aufführungen das Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal. Auch musikalisch wird in dieser Region im Sommer mit dem RHEINVOKAL-Festival am Mittelrhein einiges geboten. Landschaft und Architektur lädt zu besonderen Kulturereignissen ein: so auch die romanische Basilika Sankt Severus in Boppard. Nahe dem Rheinufer gelegen empfängt die Kirche ihre Besucher durch ein von basaltenen Löwen bewachtes Portal.

Das Innere mit seinen Wandgemälden, Figuren und Kirchenfenstern führt die Zuhörer in die Welt des Mittelalters, als der Abt von dem bedeutenden Benediktinerkloster im burgundischen Cluny die gregorianischen Gesänge der Ekstase verfasste. Die 910 gegründete Benediktinerabtei Cluny setzte Schwerpunkte auf dem Totengedenken und die Armenfürsorge. Die dritte Abteikirche, genannt Cluny III, war lange Zeit der größte Sakralbau der Christenheit. Auch die Bopparder Abteikirche verleiht mit seiner weitbögigen und großzügigen Architektur der intensiven Gesangsperformance den nötigen Nachhall.

Das Tübinger Ensemble Ordo Virtutum wählte für sein RHEINVOKAL-Konzert das Offizium In transfiguratione Domini (Zur Verklärung des Herrn) von Petrus Venerabilis (1092-1156), Abt von Cluny, das dieser im 12. Jahrhundert verfasste.

Das Ensemble mit den oft auch solistisch auftretenden Tenören resp. Baritonen Matthias Deger, Hubert Mayer, Johannes Mayer, Jörg Rieger und Alexander Yudenkov wurde gegründet und wird geleitet vom Tübinger Musikwissenschaftler Stefan Johannes Morent, der auch selbst mitsingt. Der Name des renommierten Spezialensembles für geistliche Musik des Mittelalters erinnert an das gleichnamige Mysterienspiel Ordo Virtutum (dt.: Tugendordnung) der Hl. Hildegard von Bingen von 1152. Auf früheren Festivals präsentierte Morents Ensemble in einer anderen Besetzung auch dieses Singspiel.

In Boppard wechseln sich die Solisten ab, auf die die übrigen regelmäßig einstimmig und dezent-monoton antworten. Leise und sanft sich zerdehnende lateinische Psalmen schaffen eine sakral-meditative Stimmung. Seinen Höhepunkt erlangt der etwa siebzigminütige Konzertabend, als die Sänger schlussendlich minutenlang hymnisch mehrstimmig singen.



Ensemble Ordo Virtutum während des Abschlussapplauses am 23. Juli 2022 in der Kirche Sankt Severus in Boppard | Foto © Ansgar Skoda

Ansgar Skoda - 26. Juli 2022
ID 13728
Für August diesen Jahres plant ordo virtutum eine CD-Einspielung und TV-Dokumentation Cluny und Citeaux – Ekstase und Askese in der Klosterkirche Maulbronn und in den Ruinen von Cluny.

Weitere Infos siehe auch: https://www.rheinvokal.de


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