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Premierenkritik

28. November 2013 - Freies Werkstatt Theater Köln

X-FREUNDE

von Felicia Zeller


Sunga Weineck und Johanna Paliatsou in X-Freunde am FWT Köln - Foto (C) MEYER ORIGINALS



Schlechte Work-Life-Balance

Fünf Plexiglaswände, auf denen sich Post-its befestigen lassen, zwei Rollschränkchen und eine Stehtischkonstruktion – das ist alles, was Regisseur Kay Link benötigt, um Felicia Zellers X-Freunde am FWT Köln in Szene zu setzen. Und natürlich drei Schauspieler. Johanna Paliatsou als Anne, Thomas Hupfer als Holger und Sunga Weineck als Peter brennen von Anfang an ein wahres Feuerwerk an Wortgefechten ab und harmonieren ausgezeichnet miteinander. In Zellers Theaterstück des Jahres sind die drei Freunde: Anne steht nach dem Rauswurf aus einer Agentur kurz davor, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Holger war früher Koch und hatte einen eigenen Catering-Service, ist nun aber nach einem tödlichen Zwischenfall arbeitslos. Peter ist Bildhauer und arbeitet am letzten Werk seiner Erfolgsserie „X-Freunde“.

Der Anfang des Abends markiert auch gleich die Ausnahme: Die drei Freunde stehen an einem Stehtisch, stoßen auf Annes neue Selbständigkeit an und unterhalten sich gepflegt. Doch schon hier die ersten Unterbrechungen: Annes Telefon klingelt permanent. Danach vereinzeln sich die drei zusehends, finden sich allerhöchstens noch einmal zu zweit zusammen: Peter braucht Holger als Inspiration für sein Werk und will vielleicht mehr Nähe von ihm. Anne und Peter begegnen sich zwischen Arbeit und Arbeit in der gemeinsamen Wohnung oder versuchen dann eben doch, zusammen in den Urlaub zu fahren. Peter und Anne treffen sich zufällig bei einem Abend, bei dem jeder anonym über seinen Stress reden kann. Der Versuch, sich zu einem Kaffee oder Bier zu treffen, scheitert.

Die Work-Life-Balance tendiert vor allem bei Anne ungut in Richtung Work. Ehemann Holger, noch dazu arbeitslos und somit ohne Verständnis für ihre Situation – meint Anne – , fällt da hinten rüber. Bildhauer Peter dagegen kämpft mit einer ernsthaften Schaffenskrise. Das ist alles absurd überdreht, unglaublich komisch, enthält aber immer wieder auch ein Körnchen Wahrheit.

Link und seinen Schauspielern gelingt ein überzeugender Zugriff auf das Stück: viel Tempo, gutes Timing. Mit den Plexiglaswänden lassen sich schnell neue Räume bzw. Abgrenzungen zu den Mitspielern herstellen. Und mit aufgeklebten Post-its kann man eine Menge über die Figuren erzählen: Man achte auf die jeweilige Anordnung. Überzeugend agieren aber vor allem die Schauspieler. Es macht große Freude, den Dreien zuzusehen und zuzuhören. Die Zeit für diesen Abend sollte man sich nehmen. Sie ist gut investiert.




Thomas Hupfer und Johanna Paliatsou in X-Freunde am FWT Köln - Foto (C) MEYER ORIGINALS



Bewertung:    
Karoline Bendig - 3. Dezember 2013
ID 7424
X-FREUNDE (FWT Köln, 28.11.2013)
Inszenierung und Ausstattung: Kay Link
Mit: Johanna Paliatsou, Thomas Hupfer und Sunga Weineck
Uraufführung am Schauspiel Frankfurt war am 12. Oktober 2012
FWT-Premiere war am 28. November 2013
Weitere Termine: 3., 20., 27. + 28. 12. 2013


Weitere Infos siehe auch: http://www.fwt-koeln.de


X-Freunde zu den Mülheimer Theatertagen 2013

Post an Karoline Bendig



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