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Ein evening mit Gayle Tufts, Junges Theater, Bremen

“Miss America” - Comedy, Musik und Dinglish.



Hilfe ich bin zu deutsch geworden!

An was denken sie, wenn sie das Wort Amerika hören? Fast food, Wolkenkratzer und lange Highways, das ist sicher ein Teil dessen, was einem spontan dazu einfallen könnte. Aber Amerika ist mehr als nur eine Glitzermetropole auf der Landkarte. Dieses versucht Gayle Tufts auf lustige Weise nun auch den Deutschen näher zu bringen.

Die Wahlberlinerin, die eigentlich aus dem weit entfernten Amerika stammt, hat sich vor mehr als 20 Jahren auf die Socken gemacht um nun uns, den teils voreingenommenen Deutschen, zu vermitteln, wie es wirklich in ihrer Heimat ist. Sie spielte in diversen Musicals, in Gastrollen an den großen Schauspielhäusern der Republik und nicht zuletzt kennt sie fast jeder aus dem Quatsch Comedy Club bei Pro7.

Zur Zeit ist sie, wie gestern in Bremen, unterwegs mit ihrem aktuell, erfolgreichstem Bühnenprogramm: “Miss America” - ein evening mit Gayle Tufts.

Nach kurzer aber regelrecht vor Energie sprühender Begrüßung des Bremer Publikums und dem Hinweis, dass sie immer wieder gerne käme, da ihre Karriere maßgeblich durch das “Junge Theater Bremen” unterstützt worden sei, begann dann auch der eigentliche Teil der Lesung. Obwohl - eigentlich gab es gar keine Lesung es war vielmehr eine Mischung aus Stand-Up-Comedy, Gesang und Leseperformance.
Was man nicht erwarten durfte hingegen war die gewohnte und doch sonst so akribisch betriebene Ordnung, die die Deutschen zu halten pflegen und stattdessen konnte es durchaus passieren, das Gayle Tufts zwischen den Jahren hin und hersprang um das Gute mit dem Nützlichen zu verbinden.
Als sie das erste Mal nach Deutschland kam, so lenkte sie die geneigten Zuhörer langsam in die Richtung ihres Buches, hatte sie, ganz abgesehen vom immer noch starken Jetlag nur noch eines - Durst! Sie bestellte ein Bier. Warum? Die Antwort liegt klar auf der Hand. Bier klingt im Englischen genauso wie im Deutschen und letzteres konnte sie schließlich weder schlecht noch recht. Umso mehr war sie erstaunt, als man ihr darauf prompt antwortete:”7 Minuten!” Aber egal - sie verstand sowieso kein Wort. Als ihr damaliger Freund ihr dann auf die Sprünge half und sagte: ”seven minutes” wurde sie schließlich hysterisch. Musste die Dame das Bier erst kaufen bevor sie es ausschenken konnte? Oder ist es in Deutschland einfach Tradition die Menschen warten zu lassen? Nach kurzer Zeit war es dann aber endlich da - das erste frisch gezapfte deutsche Bier. Leicht schmunzelnd fuhr sie fort: Ich schmeckte meine Wurzeln und wusste ich war zuhause.



Mit diesem und vielen weiteren typischen Beispielen, die sich bei der Emigration in ein fremdes Land zeigen können, gab die temperamentvolle New Yorker Entertainerin ein Beispiel, wie sich ein typischer Einstieg in unsere deutsche Lebenskultur ereignen kann. Ihre Art der Präsentation und das eigentlich für jeden verständliche Dinglish - also eine Mischung aus Deutsch und Englisch, bei dem aber Grammatik und Aussprache der jeweiligen Sprache nicht verändert werden, gaben dem ganzen einen perfekten Rahmen.

Sie hat gesungen, getanzt, erzählt aber vor allem eines dem Bremer Publikum vermittelt, nämlich, dass sie sie selbst ist und keine Figur.
Außerdem war zu jeder Zeit zu verspüren, dass ihr etwas an uns, dem Publikum, liegt und dass ihr ein beidseitiger Kontakt extrem wichtig zu sein scheint.

Der Abend endete nach einigen Zugaben - wie soll es anders sein - natürlich mit einem Hinweis auf das neu erschienene Buch und wer wollte hatte sogar die Möglichkeit nach der Show persönlich bei einer Signierstunde ein paar Worte mit der unnachahmlichen Amerikanerin zu wechseln.


Benjamin Kramer - red / 24. April 2007
ID 3154

Weitere Infos siehe auch: http://www.gayletufts.de





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