HEBBEL AM UFER, Berlin (8.-17. April 2005)
BRASIL MOVE BERLIM – FESTIVAL DES ZEITGENöSSISCHEN BRASILIANISCHEN TANZES
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LUIZ DE ABREU / SÃO PAULO, Foto: Gil Grossi
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Brasilianische Körperbilder
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Erinnert sich noch wer an die Plissezkaja? Ich hatte sie als Kind einmal gesehn, da tanzte sie den Sterbenden Schwan, und da wusste ich, obwohl ich keinen blassen Schimmer davon hatte was Ballett und Tanz bedeutete: Nur so, nicht anders, müsste fortan schwangestorben werden! Dieses fiel mir wieder ein, nachdem Luiz de Abreu im Berliner Hebbel-am-Ufer sein Solo "O Samba do Crioulo Doido" ("Der Samba des verrückten 'Negers'") begann. Aus einer Totenstarre heraus beginnt etwas in ihm zu rühren, zwischen Schwanz und Arsch lässt er die Wahl seines Betrachters, und der kann und will sich nicht entscheiden was von beidem "besser" zum ersehnlichsten Geschlechtsakt taugte; seine Arme werden ihm mithin zu Flügeln, und man möchte sich auf diese Schwingen setzen, und man wäre sich auch ziemlich sicher, von ihm nicht, auch nicht versehentlich, hinabgestürzt zu werden; diese Arme tragen mehr als dass ihr Träger tragen könnte ... Der Eröffnungsabend des 2. Festivals des zeitgenössischen brasilianischen Tanzes brachte darüber hinaus eine Begegnung mit Wagner Schwartz, einem Mann von geradezu Besorgnis erregender Schönheit - der sich ganymedhaft einer Obst- und Weintafel hinzugesellt und (Wunder seiner Händekraft!) Melone, Ananas, Papaya mir nichts dir nichts als Entsaftetes in Gläser bringt. Doch wie!!! zu aufreizend um bloß zu erigieren.
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Wagner Schwartz, © Beto Oliveira
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Andre Sokolowski, 10. April 2005 ID 1816
Siehe auch: http://www.kultura-extra.de/theater/portrait/sokolowski.html
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