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Freie Szene

Liebe geht

durch die

Zahnspange



Das letzte Schaf im Münchner TamS | Foto (C) Felicitas Rall-Wirtz

Bewertung:    



Die kleinen Theater haben es in Zeiten von Corona besonders schwer. So auch das idyllische TamS mitten in Schwabing mit seinem lauschigen Hinterhof, der immer noch so aussieht, wie Schwabing früher vielerorts gewesen sein mag und es schon lange nicht mehr ist. Für diese Vorweihnachtszeit, die einmal mehr im Zeichen von Corona steht, suchte Lorenz Seib ein Stück mit möglichst wenig Personen, dafür aber für die ganze Familie. Denn wer weiß, wie lange gespielt werden darf. Er fand Das letzte Schaf von Ulrich Hub, eine Weihnachtsgeschichte für Kinder, die der vielfach ausgezeichnete Autor fürs Theater umgearbeitet hat.

Zwei Schafe stehen auf der Bühne und haben Angst. Was ist das für ein helles Licht, das sie mitten in der Nacht plötzlich blendet? Wo sind ihre Hirten geblieben und wo die ganze Herde? Entführt von Ufos? Ein Ochse und ein Esel berichten von einem neugeborenen Kind, das vielleicht einmal das Heil bringen wird - und einer merkwürdigen Botschaft. Ochs und Esel behaupten, nah dran zu sein am Geschehen. Und sie könnten den beiden einen Platz an der Krippe reservieren, obwohl ziemlicher Andrang herrscht. Die Hirten stehen schon Schlange, bald werden die gebrannten Mandeln, der feilgebotene Rotwein und der Lebkuchen alle sein! Also nix wie hin? Aber wie? So ohne Wegzehrung, ohne Wandertagsformation und vor allem: ohne Geschenk! Auf ihrer Weide wächst nicht einmal ein Blumenstrauß! Opfern könnte „das eine Schaf“ eigentlich nur seine geliebte Zahnspange. Sie ist sein einziger Besitz. Doch die wünscht sich sehnlichst „das andere Schaf“. Und warum sollte nur ein Schaf etwas hergeben müssen?

Das Kind soll ein Mädchen sein, sagt der Ochse. Aber kann ein Mädchen die Welt retten? Die beiden Schafe retten erst mal sich, vor dem Wolf und vor den vielen Schaulustigen. Das Ereignis verpassen sie. Aber ein gemeinsames Geschenk haben sie gefunden und mitgebracht. Das Lied Stille Nacht, ruhige Nacht, kompostiert, äh komponiert und gesungen für das Windelkind, wird um die Welt gehen. Die Liebe aber geht durch die Zahnspange. Schaf eins und Schaf zwei werden sie sich in Zukunft teilen, d.h. abwechselnd in den Mund stecken.

Helmut Dauner (Das eine Schaf) und Axel Röhrle (Das andere Schaf) tragen kein Schafsgewand, treten schlicht „in Zivil“ auf. Nur der recht freundliche Wolf (nochmal Helmut Dauner) bekommt lange graue Locken aufs Haupt und an die Ärmel geheftet. Mehr brauchen die beiden auch nicht. Denn sie erzählen von den Höhen und Tiefen, den Prüfungen ihrer Freundschaft im Zeichen des Weihnachtssterns mit viel Spielfreude, komödiantischem Geschick und Körpereinsatz, verleihen den nicht immer starken Dialogen Leben und Witz. Wie gut, dass der Regie (Lorenz Seib) ein paar schöne Slapstick-Nummern eingefallen sind.



Das letzte Schaf im Münchner TamS | Foto (C) Felicitas Rall-Wirtz

Petra Herrmann - 16. November 2021
ID 13297
DAS LETZTE SCHAF (Theater am Sozialamt, 14.11.2021)
Regie: Lorenz Seib
Bühne und Kostüme: Katharina Schmidt und Claudia Karpfinger
Ausstattungsassistenz: Lauren Walraven
Musik: Florian Burgmayr
Sound: Max Bauer
Licht: Ramona Lehnert
Mit: Helmut Dauner und Axel Röhrle
Premiere war am 14. November 2021.
Weitere Termine: bis 19.12.2021


Weitere Infos siehe auch: http://www.tamstheater.de


Post an Petra Herrmann

petra-herrmann-kunst.de

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