Ausgestreckte
Arme
FOUR NEW WORKS von Lucina Childs
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Bewertung:
Von Kampnagel mit Verspätung zu den Salzburger Festspielen: Lucinda Childs, die Tanz-Legende war hier. Man will ja kein Snob sein, und wenn schon Salzburg, dann das Etablissement, das Kampnagel noch am nächsten kommt, die Republic alias Szene Salzburg, die für diese Ausnahme aus dem Dornröschenschlaf geweckt wurde.
Vier neue Arbeiten, Four New Works stehen auf dem Programm. Es beginnt nahezu klassisch, mit einem Duett zu Actus tragicus von Johann Sebastian Bach. Die beiden Tänzerinnen variieren Haltungen, die an Diskuswerferinnen denken lassen. Sie tanzen nicht mit, sondern nebeneinander: Doppelung statt Dialog. Dann erscheint Lucinda Childs, mittlerweile 85 Jahre alt, selbst und zelebriert das Solo Geranium ‘64, die Bearbeitung einer Choreografie von 1965. In Zeitlupe adaptiert sie die japanische Formensprache. Festgehalten wird Lucinda Childs durch ein elastisches Band, eine Art verlängertes Deuser Band. Akustisch beschwört das Stück die Radioübertragung eines Football-Spiels, aber man kann auch an einen zermürbenden Tanzwettbewerb denken: They Shoot Horses, Don't They?
Auf ein paar gebrochene Akkorde à la Richard Clayderman folgen zwei Ensemble-Choreografien. Und immer wieder die ausgestreckten Arme als Grundgeste. Mal Catch a Falling Star, mal Häschen in der Grube.
Und doch: die Zeiten, in denen amerikanische Truppen den Ton angaben, sind vorbei. Europa kann mühelos mithalten.
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Four New Works von Lucinda Childs bei den Salzburger Festspielen 2025: GERANIUM ‘64 (mit Lucinda Childs) | © SF/Ruth Walz
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Thomas Rothschild - 11. August 2025 (2) ID 15407
Four New Works (SZENE Salzburg, 10.08.2025)
Musik von Johann Sebastian Bach, Philip Glass und Hildur Guðnadóttir
Choreografie: Lucinda Childs
Bühne und Sound: Anri Sala
Licht: Sergio Pessanha
Kostüme: Nile Baker
Anton Batagov, Klavier
Lucinda Childs Dance Company
Premiere in Salzburg: 9. August 2025.
Weitere Termine: 12., 13.08.2025
Eine Produktion des Internationalen Sommerfestival Kampnagel und The Blanket In Koproduktion mit Berliner Festspiele, Chaillot — Théâtre national de la Danse, Paris, La Bâtie-Festival de Genève
Weitere Infos siehe auch: https://www.salzburgerfestspiele.at
Post an Dr. Thomas Rothschild
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