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Ein Mittsommernachtstraum im Theater der Keller, Köln | Foto (C) Oliver Strömer

Bewertung:    



Konzeptionell hinterließen Regisseur Ronny Mirsch und seine Dramaturgin Ulrike Janssen gestern Abend den Eindruck, als hätten die 12 schauspielernden Elevinnen und Eleven der mit dem Theater der Keller kooperierenden Schauspielschule DER KELLER das inszenatorische Ruder ihres aufzuführenden und aufgeführten Mittsommernachtstraums (frei nach Shakespeare) mehr oder weniger basisdemokratisch in die Hand genommen, um zu zeigen, dass es auch ohne "erwachsene Vormundschaften" funktionieren täte und sogleich auch funktionieren tat:


"Ein Ensemble probt den MITTSOMMERNACHTSTRAUM. Die Ausstattung ist noch nicht fertig, es wird diskutiert, geprobt, dekoriert … die Premiere steht kurz bevor. Die Macht der Fantasie ist der Kern von Shakespeares Komödie. Wunsch und Illusion bestimmen die Geschichte. Die liebt den, der eine andere heiraten soll, die wiederum in einen dritten verliebt ist, sie fliehen und laufen sich hinterher in den Wald, in dem Verwechslungen und eine Liebesdroge alles noch mehr durcheinanderbringen. Und dann tritt noch die Laienspielgruppe auf, die ebenfalls eine 'äußerst spaßige Tragödie' einstudiert … in Ronny Mierschs Version verschwimmen die Grenzen zwischen Probe und Stück immer mehr, bis niemand mehr weiß, in welcher Wirklichkeit wir uns befinden." (Quelle: theater-der-keller.de)


Gesagt, getan.

Ich erinnerte mich sofort an meine beiden neugierigen Hospitanzen bei Andreas Homoki und Konstanze Lauterbach, als ich in ihren zwei Leipziger Produktionen von Verdis La traviata und Schillers Kabale und Liebe - Jahre ist es her! - genau dasgleiche zu beobachten oder gar zu erleiden meinte, was die hochsympathische Crew in puncto Mittsommernachtstraum beabsichtigte vorzuführen: diese hierarchisch bedingten zwischenmenschlichen Gemeinsamkeiten und (mehr noch:) Gemeinheiten, die während des Entstehens einer solchen Inszenierung herrschen, wenn der Chef des Ganzen (Nina Karstens als Regisseurin) quasi von oben herab nach unten seinen kreativen (Chef-)Willen durchzubrechen versucht und folgerichtig oder folgenschwer auf gewisse (zwischenmenschliche) Widerstände stößt; das artete dann dahingehend aus, dass ur-urplötzlich, und aus welchem nied'ren Grund auch immer, alle gewaltbereit übereinander herfielen, was schlussendlich durch ein erlösendes Blackout hinweggelichtet ergo aufgelöst wurde, und keiner gottlob irgendwie physisch zu Schaden kam...

Die jungen Leute [alle weiteren Namen s.u.] spielen, singen und tanzen, dass es insgesamt dann eine helle Freude ist!

Allein die letzte Szene, wo (frei nach Shakespeare) diese ominöse Wand-Szene der an dem Hof des Theseus und der Hippolyta engagierten Handwerker (mit Julia Flad, Josephine Becker, Leonie Merle Kluth und Hannah Kuzniarek), welche den Auftrag hatten, ein antikes Stückchen aufzuführen, was zugleich als absolutes Gaudium gedacht gewesen war in allgemeiner Wahrnehmung der schauspielernden Dilletanten, vorgespielt wurde, sollte die bis zu diesem Zeitpunkt froh-fröhliche Stimmung gänzlich torpedieren - und die ganze Leichtigkeit des Vorigen war, so gesehen und gehört, mit einem Male vollkommen dahin; sehr schade.

Lou Zöllkau entwarf tolle Kostüme im einheitlichen Schwarz; Maskierungen und Schminke scheinbar inbegriffen.

Herzlichster Premierenbeifall.



Ein Mittsommernachtstraum im Theater der Keller, Köln | Foto (C) Oliver Strömer

Andre Sokolowski - 28. September 2025
ID 15483
EIN MITTSOMMERNACHTSTRAUM (Theater der Keller, 27.09.2025)
Regie & Bühne: Ronny Miersch
Kostüme: Lou Zöllkau
Dramaturgie: Ulrike Janssen
Regieassistenz: Larissa Blanchard
Besetzung:
Theseus (Regisseurin) ... Nina Karsten
Hippolyta (Regieassistenz) ... Oscar Hardt
Egeus/ Schnock (Schreiner) ... Leonie Merle Kluth
Lysander ... Pia Heldmann
Demetrius ... Antonia Sonntag
Helena ... Gerrit Kuhnen
Hermia ... Yannick Mezhoud
Oberon/ Schnauz (Kesselflicker) ... Hannah Kuzniarek
Titania ... Ruben Fritz
Puck ... Maia Büchel
Sequenz (Schneider) ... Julia Flad
Zettel (Blasebalgflicker) ... Josephine Becker
Premiere war am 27. September 2025.
Weitere Termine: 30.09./ 01., 22., 23.10./ 02., 04.11./ 09., 10.12.2025
Kooperation mit der Schauspielschule DER KELLER


Weitere Infos siehe auch: https://theater-der-keller.de


https://www.andre-sokolowski.de

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