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Cousin &

Cousine

David Bösch inszenierte Massenets MANON an der Hamburgischen Staatsoper


Elsa Dreisig als Manon an der Hamburgischen Staatsoper | Screenshot des Live-Streams auf staatsoper-hamburg.de v. 28.01.2021

Bewertung:    



Das lezte Mal, dass ich Massenets Manon daheim am Rechner sah und hörte, ist noch gar nicht mal so lange her: Zu Beginn des ersten großen Corona-Lockdowns, März 2020, bot die Staatsoper Unter den Linden über einen Monat lang diverse (meistens "alte") Opern- und Konzertmitschnitte an, die sie als alternativen Online-Spielplan auf die hausinterne Homepage stellte; und da war dann auch die schrecklich-altmodische Vincent-Paterson-Inszenierung von 2007 mit dabei, bei deren Nach-Sicht konstatierbar wurde, dass Netrebko (als Manon) zu dieser Zeit noch recht passabel singen konnte...

Eine ungleich bessere, v.a. aber packendere und (sowieso) intelligentere Sichtweise dieses mit abrupten Handlungssprüngen nur so vorwärtsgaloppierenden und vor schonungsloser Rührseligkeit nur so triefenden Musiktheaters in fünf Akten bewies jetzt David Bösch mit seinem coronaabstandsangepassten Kammerspiel, das er der Hamburgischen Staatsoper (die die Premiere eigentlich vor anwesendem Publikum und unter "normaleren" Umständen abhalten wollte) zum Geschenk gemacht hat!

Alles kreiste zwar um drei Figuren, dennoch handelte es sich bedauerlicherweise nicht um eine L'Amour à trois, vielmehr: Der eine der zwei (Haupt-) Männer in der Manon-Geschichte ist der glücklich-unglückliche Liebhaber, nämlich der Chevalier Des Grieux (Ioan Hotea), und jener andere halt "nur" Cousin seiner Cousine - und auf den schien Bösch ein ganz besonders intensives Augenmerk gerichtet zu haben; Björn Bürger verkörperte (!!) ihn und tat das mit blitzeinschlagender Intensität. Mein absoluter Favorit.

Dass es dann an der sängerischen als wie schauspielernden Qualität von Elsa Dreisig (als Manon) bereits schon vorher, also noch bevor sie überhaupt dann ihren ersten Ton ins Netz veräußerte, null Zweifel gab, versteht sich nachgerade fast von selbst; spätestens nach Vollzug ihrer grandios gesungenen als wie geschauspielerten Schlussszene erfolgte die erwartete Bestätigung.

*

Das Philharmonische Staatsorchester (Dirigent: Sébastien Rouland) musizierte schuldlos ausgedünnt.

Der Chor der Hamburgischen Staatsoper musste (max. 2 Personen pro Loge) in den Rängen stehen; das Zusammenspiel mit dem gefühltermaßen um zig Kilometer entfernten Bühnen- und Orchestergrabenpersonal litt folgerichtig, war unüberhörbar.

Jan Peter Gehrckens war für die mehr als akzeptable Bildregie der Live-Premierenübertragung zuständig.

Reinschauen, reinhören, es lohnt sich!!!




Björn Bürger (als Manons Cousin Lescaut, li.) und Ioan Hotea (als Chevalier Des Grieux, re.) sind die zwei Haupt-Männer in David Böschs Manon-Sichtweise an der Hamburgischen Staatsoper | Screenshot des Live-Streams auf staatsoper-hamburg.de v. 28.01.2021


Andre Sokolowski - 28. Januar 2021
ID 12718
MANON (Hamburgische Staatsoper, 24.01.2021)
Musikalische Leitung: Sébastien Rouland
Inszenierung: David Bösch
Bühnenbild: Patrick Bannwart
Kostüme: Falko Herold
Licht: Michael Bauer
Videodesign: Patrick Bannwart und Falko Herold
Dramaturgie: Detlef Giese
Chor: Eberhard Friedrich
Besetzung:
Manon Lescaut ... Elsa Dreisig
Chavelier Des Grieux ... Ioan Hotea
Lescaut ... Björn Bürger
Graf Des Grieux ... Dimitry Ivashchenko
Guillot-Morfontaine ... Daniel Kluge
Brétigny ... Alexey Bogdanchikov
Poussette ... Elbenita Kajtazi
Javotte ... Narea Son
Rosette ... Ida Aldrian
Wirt ... Martin Summer
Gardist 1 ... Collin André Schöning
Gardist 2 ... Hubert Kowalczyk
Chor der Hamburgischen Staatsoper
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Online-Premiere war am 24. Januar 2021.
Stream v. 28.01.2021 auf staatsoper-hamburg.de
Bildregie: Jan Peter Gehrckens


Weitere Infos siehe auch: https://www.staatsoper-hamburg.de/


http://www.andre-sokolowski.de

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