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Konzertkritik

Hollywood-

Feeling



Daniil Trifonov beim DSO Berlin am 3. Februar 2024 | Foto (C) Jakob Tillmann

Bewertung:    



Werke von Lotta Wennäkoski (Om fotspår och ljus) und Mason Bates (Klavierkonzert) standen gestern Abend auf dem Programm des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Wer sind die beiden?

Sie ist Finnin, er US-Amerikaner:



"In ihrer Heimat wird Lotta Wännekoski als musikalische Lyrikerin geschätzt, ihr unverwechselbarer Stil zeichnet sich durch eine faszinierende Klangfarbenvielfalt aus, zudem lässt sie sich gerne von den verschiedensten außermusikalischen Sinneseindrücken inspirieren.

[...]

Mason Bates ist ein echter Tausendsassa. Der 1977 in Philadelphia geborene Amerikaner veröffentlicht Werke seit seinem 16. Lebensjahr: Er hat eine Oper über den langjährigen Apple-Chef Steve Jobs geschrieben, Filmmusik für den Regisseur Gus van Sant, seine elektroakustische Partitur Mothership gehört zu den am häufigsten aufgeführten Werken eines lebenden Komponisten. Außerdem legt Mason Bates unter dem Künstlernamen DJ Masonic in Clubs auf."

(Quelle: Programmheft DSO)


*

Das 2019 von Wennäkoski komponierte elfminütige Orchesterstück, dessen schwedischsprachiger Titel sich zu deutsch mit "Über Fußspuren und Licht" übersetzen ließe, hat einen schönen atmosphärischen Klang und stimmt versöhnlich, also lehnst du dich genüsslich zurück, schließt die Augen und wartest ab, was alles so in deiner Vorstellung passiert. Angeblich würde es auch darum gehen, wie eine (ausgediente?) Ballerina mit ihren (ausgedienten?) Ballerina-Schuh'chen durch die Stadt nachtwandelt oder so... Hat eine innigliche Freude und sehr gute Laune bei mir ausgelöst. Die Komponistin war dann übrigens zugegen - Dirigentin Ruth Reinhardt hatte ihr Werk schon paarmal, auch im Ausland und mit anderen Orchestern, aufgeführt; die beiden kannten sich daher schon längst - und nahm im Anschluss ihres Stücks die mehr als wohlwollenden Sympathiebekundungen des Publikums entgegen.

Danach folgte, kracherhaft, das eigentliche Highlight dieses großartigen Abends:

Weltstar Daniil Trifonov (mit, rein äußerlich, geradezu furchteinflößender Ähnlichkeit zu Rasputin; s. Foto o.re.) trat auf und gab sein DSO-Debüt mit dem Klavierkonzert von Bates, einem ehrgeizigen Mischding zwischen Philip Glass, Chopin und Hollywood. So etwas Irres hatte ich seit Langem nicht gehört; das Irrste, was meine private Wahrnehmung hinsichtlich des "Klavierkonzert"-Genres betrifft, war vor zwei Jahren das Busoni-Klavierkonzert mit Männerchor [Ticciati wird es mit dem DSO und dem Rundfunkchor Berlin am 23. Februar in der Philharmonie aufführen], welches ich in einem MUSIKFEST-Livestream sah und hörte. Ja und jetzt und aktuell, um noch eins drauf zu geben, das verrückte Bates-Mischding, in dessem letzten jazzartigen Satz Orchester & Trifonov regelrecht zu explodieren schienen. Und der Jubel uferte dann dementsprechend aus. Trifonov ließ sich schließlich noch zu einer Zugabe herab, wahrscheinlich war es ein impressionistisches Stück von Debussy; er sagte es nicht an.


* *

Außerdem gab's - nach der Pause - Dvořáks fünfte Sinfonie zu hören.



Das DSO Berlin spielte in seinem Konzert am 3. Februar 2024 unter anderem das Klavierkonzert von Mason Bates; Solist war Daniil Trifonov, und es dirigierte Ruth Reinhardt
Foto (C) Jakob Tillmann

Andre Sokolowski - 4. Februar 2024
ID 14590
DEUTSCHES SYMPHONIE-ORCHESTER (Philharmonie Berlin, 03.02.2024)
Lotta Wennäkoski: Om fotspår och ljus (Helsinki Variations)
Mason Bates: Klavierkonzert (Deutsche Erstaufführung)
Antonín Dvořák: Symphonie Nr. 5 F-Dur
Daniil Trifonov, Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Dirigentin: Ruth Reinhardt


Weitere Infos siehe auch: https://www.dso-berlin.de


https://www.andre-sokolowski.de

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