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Konzertkritik

Orchestre des Champs-Élysées & Collegium Vocale Gent

Philippe Herreweghe


Bewertung:    



Gestern Abend bot das MUSIKFEST BERLIN ein auf historischer Aufführungspraxis basierendes Wohlfühlprogramm mit Beethovens Eroica und Cherubinis Requiem, und die Ausführenden waren keine Geringeren als der Alte-Musik-Superstar Philippe Herreweghe (78), "sein" Collegium Vocale Gent und das ebenso von ihm gegründete und dirigierte Orchestre des Champs-Élysées - ein elitäres Aufgebot, alles vom Feinsten! (2022 und 2023 führte Herreweghe mit den "Seinen" zum Musikfest Monteverdis Marienvesper sowie Bachs h-Moll-Messe auf, ja und daran erinnere ich mich noch sehr genau und sehr, sehr gern; er war und ist und bleibt seither ein Stammgast hier, ja und das vollkommen zurecht.)


"In Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie spricht schon das charakteristische, auf einem simplen Dreiklang basierende Thema des 1. Satzes mit einem triumphalen Optimismus zu seinem Publikum. Der Widmungsträger des darauffolgenden Trauermarsches ist bis heute Anlass zur Spekulation – die Idee einer 'Marcia funebre' ist in jedem Fall der französischen Revolutionsmusik entnommen. Die wuchtige Emotionalität der Sinfonie deutet aber nicht zuletzt auch auf die persönliche Situation des immer stärker isolierten Beethoven hin, der während der Arbeit an dieser Sinfonie 1803 bereits schwer mit seinem zunehmenden Hörverlust zu kämpfen hatte.

Für den größten lebenden Komponisten hielt Beethoven seinen italienischen Zeitgenossen Luigi Cherubini. Das Requiem in c-Moll schrieb der gefeierte Opern- und Kirchenmusik-Komponist 1816 zum Anlass des 23. Jahrestages der Hinrichtung des französischen Königs Louis XVI. Höchst eigensinnig hat er die gesungenen Partien nur für Chor vorgesehen, ohne solistische Stimmen, dennoch war die Uraufführung des Requiems ein großer Erfolg. Aus der Tiefe seines Glaubens schöpfte der Katholik Cherubini diese Musik, die neben Mozarts Requiem während der Trauerfeier zu Beethovens Ehren erklang."


(Quelle: berlinerfestspiele.de)

*

Herreweghes Interpretation der beiden Werke [Erläuterungen s.o.] haute mich nicht sonderlich vom Hocker:

Erwartbar war ganz selbstverständlich, dass er den Beethoven statt "wuchtig" mehr denn transparent und flüssig musiziert haben wollte. Dass sich allerdings der Trauermarsch mitnichten von der transparent-flüssigen Dargebrachtseinsweise unterschieden haben sollte, verwunderte dann schon. Zudem sah sich das Publikum ermuntert und ermutigt, nach jedem Satz zu klatschen; und wenn man bedenkt, dass das zu Beethovens Lebzeiten auch so gewesen sein dürfte, schlösse sich ganz ungewollt der Kreis zum Historisch-Aufführungspraktischen; nun ja, die Zeiten änderten und ändern sich, alles war/ ist im Fluss.

Cherubinis Requiem - kaumwer kannte/ kennt es - hat nach meinem unmaßgeblichen Dafürhalten nur einen einzigen Satz, der (für den hörerischen Laien, wohl gemerkt) tatsächlich aufhorchen lässt, nämlich das Dies irae; und da geht es ziemlich aufgeladen zu, und diese aufgepeitschte Gruppenemotionalität vermochten die 32 Sängerinnen und Sänger des Collegium Vocale Gent schier auf das Ätzendste zu mir herüberzubringen. Den Rest vom siebenteiligen Sakralstück saß ich mehr oder weniger teilnahmlos aus.

Alles in allem war es eine schöne Wiederbegegnung mit Herreweghe & Co.




Philippe Herreweghe und das Orchestre des Champs-Élysées - beim MUSIKFEST BERLIN 2025 | Foto (C) Fabian Schellhorn

Andre Sokolowski - 6. September 2025
ID 15444
MUSIKFEST BERLIN (Philharmonie Berlin, 05.09.2025)
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55, Eroica
Luigi Cherubini: Requiem c-Moll
Collegium Vocale Gent
(Einstudierung: Maria van Nieukerken)
Orchestre des Champs-Élysées
Dirigent: Philippe Herreweghe


Weitere Infos siehe auch: https://www.berlinerfestspiele.de/musikfest-berlin


Post an Andre Sokolowski

https://www.andre-sokolowski.de

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