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Konzertkritik

Royal Concertgebouw Orchestra

Klaus Mäkelä


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Der finnische Pultstar Klaus Mäkelä (29) tritt ab 2027 sein Amt als neuer Chefdirigent des Koninklijk Concertgebouworkest an. Das hatten die Amsterdamer in wohlweislicher Voraussicht vor drei Jahren bekannt gegeben; da war Mäkelä erst Mitte Zwanzig, und da wussten sie schon definitiv, dass er, nachdem er sie bereits ab 2019 desöfteren dirigierte, zu ihnen passen würde: ein Generationswechsel sondergleichen! (Ihr letzter "Chef" Daniele Gatti musste 2018 wegen vermeintlicher Übergriffigkeiten gehen; seither stand der 2020 von ihnen zum Ehrendirigenten ernannte Iván Fischer als ihre Quasi-Galionsfigur vorübergehend parat.)

Nicht zuletzt auch dank seines mitmenschlichen Ausstrahlungsvermögens erklomm Mäkelä in einer schier beispiellosen Rasanz so führende Positionen wie (bis dato) bei den Osloer Philharmonikern oder dem Orchestre de Paris.

Er ist ein echter Kam-sah-siegte-Typ, und die Herzen flogen und fliegen ihm zu. Das war bereits bei seinem MUSIKFEST BERLIN-Debüt vor drei Jahren, als er mit den Königlichen Mahlers Sechste darbot, augenscheinlich - von seiner fulminanten dirigentischen Qualität ganz zu schweigen.

Jetzt war er also - mit "seinen zukünftigen Seinen" - wieder da und eröffnete gestern Abend das Berliner Orchesterfestival...



Klaus Mäkelä mit dem Concertgebouworkest Amsterdam beim Musikfest Berlin 2025
© Berliner Festspiele, Foto: Fabian Schellhorn


*

Einige Werke des vor hundert Jahren geborenen italienischen Komponisten Luciano Berio (1925-2003) sind in diesem Jahr Konzertbestandteile gastierender Orchester. Mäkelä entschied sich für das 1990 im Concertgebouw von den Royals uraufgeführte Rendering, einer reichlich halbstündigen Bearbeitung der nur in Skizzen vorliegenden 10. Sinfonie von Franz Schubert:


„Diese Restaurierung folgt den Richtlinien einer modernen Freskorestaurierung, die auf eine Auffrischung der alten Farben abzielt, ohne die durch die Jahrhunderte entstandenen Schäden kaschieren zu wollen, wobei sogar leere Flecken im Gesamtbild zurückbleiben können (wie etwa im Falle Giotto in Assisi)“, so Berio in einem Werkkommentar. (Quelle: Programmheft)


Die Orchesteraufstellung (allein 8 Kontrabässe!) ist respektabel; und es klingt vor allem zu Beginn - und nachgerade freilich immer wieder - "echt nach Schubert". Aber jedesmal, wenn die Celesta einsetzt, weiß und spür' und höre ich, dass Berio "ihn" (Schubert) impressionistisch aufgreift, weiter und auch irgendwie in eine wundersame Irre führt, sodass infolgedessen flirrend-schöne Klangbilder wie Übermalungen entstehen; und das alles hört sich sehr, sehr gut an.

Nach der Pause dann Bartóks imposantes Konzert für Orchester; ich hatte es, wie ich jetzt konstatierte, live noch nie gehört und ließ mich umso unvoreingenommener in seinen Klangteppich einwickeln - ja und was mir spätem Ersthörer so plötzlich auffiel, war dann dieses freche Léhar-Zitat "Da geh' ich ins Maxim" aus Die lustige Witwe als so'n aufweckender Muntermacher für so potenzielle Bartók-Fans bzw. solche, die es werden wollen.

Der Saal tobte, und er tobte noch mehr, nachdem Mäkelä als donnernde Zugabe eine Kostprobe aus Kodálys Tänzen aus Galánta aufs Pult gelegt hatte und das Orchester hiermit völlig außer Rand und Band zu geraten schien.

Toller Festivalauftakt!


Andre Sokolowski - 31. August 2025
ID 15436
MUSIKFEST BERLIN (Philharmonie Berlin, 30.08.2025)
Luciano Berio: Rendering für Orchester
Béla Bartók: Konzert für Orchester
Royal Concertgebouw Orchestra
Dirigent: Klaus Mäkelä


Weitere Infos siehe auch: https://www.berlinerfestspiele.de/musikfest-berlin


https://www.andre-sokolowski.de

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