| 31. Internationales Festival | 09.-31.08.2019, Berlin
                  
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       Jérôme Bel
Isadora Duncan
 
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Bewertung:      
 
  
 Die künstlerische und v.a. choreografische will sagen tänzerische Auseinandersetzung mit der legendären Isadora Duncan (1877-1927) zählt längst zum Standard heutigen Tanztheaters. Unsereiner tat (als Beispiel nur) vor ungefähr drei Jahren Mirjam Sögners Stück The Dancer of the Future rezipieren. Sie und ihr Kollege Gerard Reyes hoben diesbezüglich auf das gleichlautende und bis heute nicht ganz unumstrittene  Pamphlet, in dem die Duncan sich [lt. Wikipedia] "nicht allein gegen das Ballett, sondern auch gegen die Zivilisation an sich" richtete, ab.
 
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 Ganz anders ging es jetzt Jérôme Bel an, der - zum Thema Isadora Duncan - ein Porträtstück mit und für die Tänzerin und Lehrerin Elizabeth Schwartz (69) kreierte; seine Assistentin Sheila Atala geleitete mit Zwischentexten und choreografiebezüglichen Originalzitaten durch den hochinformativen und stark anrührenden Abend: 
 
 Wir erfahren also jede Menge zu Person und Werk, zum Beispiel dass es an die hundert Choreografien und von ihnen lediglich mal zirka 40 (meistens kurze) Tänze gibt, die aus der Zeit der Duncan zu uns überliefert wurden, ja und dass die sog. "Isadorangles" (einige von ihren Kindern) dabei eine wesentliche Rolle spielten, weil sie halt kraft ihres TänzerInnenwissens authentizitäre Brücken bis zur Gegenwart zu schlagen in der Lage waren...
 
 Duncan unterlegte ihren Solo-Auftritten recht "spärliche" Musiken, meistens kurze und wahrscheinlich live gespielte Stücke für Klavier, nach denen sie dann tanzte. 
 
 Die Performance gestern Abend demonstrierte das - durch einen jeweils dreimaligen Durchlauf (1. unkommentiertes Original, 2. musiklos mit kommentierten Schrittfolgen, 3. mit Musik und Kommentar) - an einigen markanten Beispielen; die Tänze Mutter oder Revolutionär, beide auf Klavieretüden von Skrjabin, fielen dabei rahmensprengend ins Gewicht. 
 
 Elizabeth & Sheila integrierten außerdem zehn Leute aus dem Publikum in die Performance, und zu zwölft studierten sie dann einen Teil eines Chopin-Preludes - wieder in einem dreimaligen Ablauf - ein.
 
 Schon unvergesslich. 
 
 
 
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 Elisabeth Schwartz mit Tänzen von Isadora Duncan | (C) Camille Blake
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Andre Sokolowski - 19. August 2019 ID 11627
 
Isadora Duncan (Deutsches Theater Berlin, 18.08.2019)
 Konzept: Jérôme Bel
 Choreografie: Isadora Duncan
 Mit: Elisabeth Schwartz
 Assistenz: Sheila Atala
 Gastspiel beim Festival TANZ IM AUGUST
 
 
 Weitere Infos siehe auch: https://www.tanzimaugust.de
          
     
         http://www.andre-sokolowski.de
  
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TANZ IM AUGUST
 
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