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nachDRUCK # 6

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Wiederaufnahme

17 Stunden

nachtgeweiht

TRISTAN UND ISOLDE
an der Oper Bremen


Szene aus der Reinhild-Hoffmann-Inszenierung Tristan und Isoldeim Theater Bremen - Foto (C) Jörg Landsberg


In Reinhild Hoffmanns todesdinnerhafter Sicht von Richard Wagners Tristan und Isolde spielt sich alles vor 'ner Schallmauer, wie es sie zwischen Autobahnen/ Wohngebieten lärmdämmenderweise gibt, in dem gefühlten Zeitraum von zwei Dutzend Stunden ab, zusammen also 24 Einzelstunden.

In den Exzessivphasen gelebten körperlichen Liebens kann es freilich schon mitunter dann passieren, dass von diesem Doppeldutzend Zeit vielleicht gerad einmal 7 Stündchen fürs Alltägliche, ja und der Restwert (17 lang und länger hingezog'ne Stunden!!) für das Nachtbesondere mit diesen "tollsten" aller Liebesdinge - RAUF REIN RUNTER, wie ein Stromerzeuger werbend flötet - in Erinnerungen haften bleiben.
"Es war toll!"

Und so erzählte es mir neulich einer, der es, als er 20 war, im eigenen und in dem Leib des anderen erfahren hatte: 17 Stunden lang!

Er wiederholte diesen einen Satz noch paar Mal: "Es war toll!!"

Ja und ich hätte, wie ich's hörte, hierauf kotzen können, weil er es mir ungebeten so am Telefon dahingeschwärmt hatte, dieses so hartherzige Stückchen Mensch!

(So gehen Lieben peu à peu entzwei.)


*


Nicht dass ich missverstanden bin!

Natürlich gibt's das alles so dann nicht zu sehen auf der kargen Bühne von Sabine Böing, nein. Man muss sich dieses alles denken. Und wer Wagners Tristan sozusagen richtig hört, kommt wohl an sexualträchtigen Innenbildern (s.o.) nicht umhin. Wir haben es ja schließlich mit dem visionibelsten aller Tag-Nacht-Stücke zu tun. Und gut zu wissen, dass nicht bloß das menschliche Gehirn den unteren Geschlechtsorganen so ein obiger Befehler ist. Auch Liebestränke sollten bei dem allen hilfreich sein.


* *


Den schönsten aller Liebestode den ich jemals sah:
Isolde (Anna-Katharina Behnke) steht in einem strahlend weißen Nachtgewand so aufrecht schön, wie man nur irgendwie bei einem derartigen Anlass stehen kann, und lässt es auf sich regnen; und es regnet, und es regnet, und es regnet, Tränen über Tränen über Tränen... Und die Behnke steht und singt so überirdisch wunderschön. / Newdreamteam Bayreuth's! Nimm die Behnke ins Visier!!


Andre Sokolowski - 12. November 2007
ID 3527
TRISTAN UND ISOLDE (Theater Bremen, 11.11.2007)
Musikalische Leitung: Markus Poschner
Inszenierung: Reinhild Hoffmann
Ausstattung: Sabine Böing
Besetzung:
Tristan ... Richard Decker
König Marke ... Karsten Küsters
Isolde ... Anna-Katharina Behnke
Kurwenal ... Loren Lang
Melot ... Jan-Friedrich Eggers
Brangäne ... Fredrika Brillembourg
Ein Hirt ... Thomas Scheler
Ein Steuermann ... Wolfgang von Borries
Ein junger Seemann ... Christian-Andreas Engelhardt
Premiere war am 27. Mai 2007.
Weitere Termine: 18.11. / 02., 26.12.07

Weitere Infos siehe auch: http://www.theater-bremen.de




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