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nachDRUCK # 6

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Rosinenpicken (26)

Der Neuenfels'sche Bienen-

Nabucco an der DOB

Gesichtet und gehört am 24. Februar 2008


Zwei "ältere" Hans Neuenfels-Inszenierungen zieren und beherrschen die mehr lose und beliebige Zusammenstellung zu den sog. VERDI-WOCHEN 2008, die die Deutsche Oper Berlin - kraft ihres imposanten Verdi-Repertoires - in diesem Vorfrühling über zwei Monate hinweg veranstaltet.

Nabucco, vor acht Jahren unter vehementestem Protestgeschrei der zur Premiere anwesenden Alt-Charlottenburger rausgekommen, zähle ich zu den erfrischendsten und pfiffigsten Produkten des Regie-Altmeisters (der - man glaubts ja kaum - erst in zwei Jahren Debütant in Bayreuth werden wird, wenn er dann, und gesundheitlich recht fit, den Lohengrin dort macht).

Die Hauptgestalten der in Worten nicht zu bringenden altbiblischen Geschichte sind bei ihm jedoch nicht Abigaille oder Nabucco - die er, konzeptionspolitisch, etwa mit dem Traumgespännchen Eva Braun & Adolf Hitler "gleichtut" - , sondern Dagmar & Frank Frühkirch. Das geht etwa so:

Klein Frank (gespielt von Alexander Heidenreich) ist 26 Jahre, hat 'nen Laptop, langweilt sich zu Hause, chattet bisschen rum und stößt, durch Zufall, auf die Opernhandlung in Nabucco und beschäftigt sich, statt abends auf 'ner Party abzuhängen, intensiv mit ihr. Sein Vater wäre wohl aus Parma, daher könne er auch Italienisch; seine Mutter wäre eine Deutsche, doch er sähe nicht wie sie aus oder so - mehr so wie Dagmarchen (gespielt von C. M. Freiwald). Also hat jetzt Frank 'ne Kopfgeburt, beamt sich mit einem Mal in den Nabucco rein und stellt die Frage: Was, wenn ich ein Jude wäre?

Gut gedacht!

Also so eine Art Alice im Wunderland.


* * *

Und was es da nicht alles so zu sehen gibt: Vor allem viele orthodoxe Juden, Sonnenblumen, Hummeln und ein regelrechtes Unmaß deutscher GärtnerInnen.

Macht schon einen Heidenspaß, das alles mitzukriegen.

Um so rätselhafter freilich, weil's beim Neuenfels ja immer keine Übertitelungen geben darf; also man sieht und staunt für sich - und gleichzeitig kommt man auch aus dem hörerischen Staunen nicht mehr raus:

Ein großartig gelauntes und mit italienischem Geschmiss vorantreibendes Hausorchester, das von Pietro Rizzo delikat geleitet wird! Sylvie Valyre & Anoosha Golesorkhi sind die Hauptstars, werden angemessen und zu Recht gefeiert!!

Soll dann ruhig im Spielplan bleiben - so einen Nabucco gibt's dann sowieso nicht noch mal auf der ganzen Welt.
Andre Sokolowski - 25. Februar 2008
ID 3717


VERDI-WOCHEN 2008 an der Deutschen Oper Berlin
SIMON BOCCANEGRA am 17., 20, 23. 2. / 9., 14., 21. 3. 08
Sämtliche Lieder am 18. 2. 08
NABUCCO am 21., 24. 2. 08
LA TRAVIATA am 22., 26. 2. 08
AIDA am 2. 3. (Premiere), 6., 16., 20., 24., 28. 3. 08
RIGOLETTO am 4., 22. 3. 08

Weitere Infos siehe auch: http://www.deutscheoperberlin.de



http://www.andre-sokolowski.de



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