15. Februar 2007, Aalto Oper, Essen
Der fliegende Holländer
Richard Wagner
Romantische Oper in drei Aufzügen Text vom Komponisten
|
Es ist nicht Wagners reifstes Werk. Die Dramaturgie klappert an allen Ecken und Enden, das Libretto strotzt von schlechten Reimen und redundanten Phrasen, auch musikalisch war der Meister noch nicht auf seiner eigenen Höhe. Doch bleibt genug Substanz, die eine Aufführung jederzeit rechtfertigt. Allein, wie kommt man der kruden Geschichte um ewige Treue und Erlösung bei? Barrie Kosky holt aus dem Stoff, was immer geht: Sex und Tod. Er verlegt die Handlung in leere Hochhausflure und vervielfacht Senta auf der Bühne. Von allen nun folgenden Kopfgeburten bleibt eine interessante am Ende übrig: Senta ermordet den Holländer mit einem Rasiermesser und bleibt lächelnd auf der Klippe sitzen. Das Stück von dort aus gedacht hätte originell sein können. Aber leider sind auf der Ebene der Figuren nur platteste Opernklischees in der Personenführung zu finden.
|
Dafür ist die Aufführung musikalisch ein Genuss. Der Hausherr Soltesz hat sein Orchester zwischen brausenden Stürmen und kammermusikalischem Feingefühl im Griff. Ein Klang, der sich mit dem großer Opernorchester messen lassen darf. In einem insgesamt guten Sänger-Ensemble stechen Almas Svilpa als Holländer mit expressiver Kraft und Astrid Weber als jederzeit überzeugende Senta heraus. Erwähnt werden müssen auch Jeffrey Dowd als Erik und ein überaus disziplinierter Chor (Leitung Alexandre Eberle).
|
Sven Lange - red / 16. Februar 2007 ID 00000002985
Richard Wagner
Der fliegende Holländer
Romantische Oper in drei Aufzügen
Text vom Komponisten
Musikalische Leitung Stefan Soltesz
Inszenierung Barrie Kosky
Bühne Klaus Grünberg
Kostüme Alfred Mayerhofer
Licht Klaus Grünberg
Choreinstudierung Alexander Eberle
Aalto-Theater
Wiederaufnahme 15.02.2007
Weitere Vorstellungstermine: 18.2. | 25.2. | 3.3. | 14.3.
Weitere Infos siehe auch: http://www.theater-essen.de
|
|
|
Anzeigen:
Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN
Rothschilds Kolumnen
BALLETT | PERFORMANCE | TANZTHEATER
CASTORFOPERN
DEBATTEN & PERSONEN
FREIE SZENE
INTERVIEWS
PREMIEREN- KRITIKEN
ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski
RUHRTRIENNALE
URAUFFÜHRUNGEN
= nicht zu toppen
= schon gut
= geht so
= na ja
= katastrophal
|