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nachDRUCK # 6

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Rosinenpicken (575)

Haare über Haare,

pochendes

Pumpen



LIB von Alexander Ekman mit dem Staatsballett Berlin | Foto (C) Jubal Battisti

Bewertung:    



Gestern Abend startete das Staatsballett Berlin in seine neue Spielzeit; es ist die erste unter Leitung seines neuen Intendanten Christian Spuck, und alle warten schon gespannt auf dessen Uraufführung mit Bovary, einem Handlungsballett nach Gustav Flauberts Roman Madame Bovary, als Premierentermin ist der 20. Oktober angezeigt.

Auch die Website ist neu, und ebenso Format, Layout und Größe der Programmhefte - das erste seiner (neuen) Art wurde nunmehr dem zweiteiligen Ballettabend unterm "Sammeltitel" Half Life (bestehend aus dem gleichnamigen Tanzstück von Sharon Eyal & Gai Behar sowie dem Alexander Ekman-Stück LIB) mitgereicht; das erstgenannte hatte seine Uraufführung in 2018 und das zweitgenannte ein Jahr später. Es sind also beides Wiederaufnahmen.

*

Der große Saal in der Staatsoper Unter den Linden ist voll besetzt, ja und das Publikum gerät in eine regelrechte Siede-Stimmung, nach zwei Stunden gibt es Standing Ovations; also die Fangemeinde ist sogleich am allerersten Tag der 2023/24er Saison zur Stelle und steckt alle die, die mit hinzugeraten, enthusiastisch an. Prima Beginn!

Markant bei LIB sind die von Stardesigner Charlie Le Mindu entworfenen Teil- oder Ganzkörperverhüllungen aus scheinbar tausendfach gewebtem Haar, das sieht schon toll aus. Auch, wie die vier Tänzerinnen (Haruku Sassa, Aurora Dickie, Kseni Ovsyanick und Elisa Carillo Cabrera) ihre "Einzelnummern" größtenteils auf Spitze absolvieren. Und zudem gesellt sich der ihn von dem Haardesign vollends umschloss'ne Alexander Abdukarimov hinzu und scheint letztendlich froh zu sein, als er nach Ableisten dieses an sich schon ziemlich sinnlos-auffälligen Stücks wenigstens seinen Kopf aus jener Kunsthaarkluft befreien kann.

Bei Half Life reagiert ein Dutzend Tänzerinnen und Tänzer auf die vor ihnen entweder in Zeitlupe joggende oder in gemächlicher Geher-Pose sich meistens auf der Stelle fortbewegende "Anführerin"; diese Protagonistinnenrolle wird dann paar mal (aus-)gewechselt. Gegenseitige Berührungen gibt es so gut wie keine, es ist kollektiver Eintanz mit sich abwechselndem Zueinanderdrängen und/ oder Entzerren aller zwölf bzw. dreizehn Tanzenden. Zum Teil entstehen sonderliche und nicht minder schöne Gruppenbilder, die man schon als skulptural bezeichnen würde. Und das alles unter einem schier stupide aus dem Boxen-Äther pochenden Pumpen; diese Klänge kreierte Ori Lichtik (wahrscheinlich an seinem Computer). Irgendwie total entnervend, aber tänzerisch auf allerhöchstem Niveau.



Half Life von Sharon Eyal mit dem Staatsballett Berlin | Foto (C) Jubal Battisti

Andre Sokolowski - 3. September 2023
ID 14366
Half Life (Staatsoper Unter den Linden, 02.09.2023)
CHOREOGRAPHIEN VON ALEXANDER EKMAN UND SHARON EYAL


LIB
Choreographie, Bühne und Licht: Alexander Ekman
Musik: DEVO, John Lennon, Maverick Sabre und Talking Heads
Kostüme: Charlie Le Mindu
UA war am 8. Dezember 2019.

Half Life
Choreographie: Sharon Eyal
Musik: Ori Lichtik
Co-Choreographie: Gai Behar
Kostüme: Rebecca Hytting
Licht: Alon Cohen
UA war am 7. September 2018

Tänzer:innen des Staatsballetts Berlin
Wiederaufnahme war am 2. September 2023.
Weitere Termine: 03., 09., 22., 24., 28.09./ 01.10.2023


Weitere Infos siehe auch: https://www.staatsballett-berlin.de/


https://www.andre-sokolowski.de

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