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               | | Monte Rosa 
 von Teresa
 
 Dopler
Schauspiel Hannover
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 | Bewertung:   
 
 
 Die Bergsteiger-Komödie Monte Rosa von Teresa Dopler fällt nicht nur in der Dauer und im Ton deutlich gegen Castorfs Jelinek-Schweinerei [gesehen am 11. Juni] ab. Schon das Bühnenbild strahlt eher Ruhe aus. Auf einer im Hochkantrahmen von Fabian Liszt gestalteten Felsplatte an der im Hintergrund Video-Wolken und Dunst vorbeiziehen, treffen sich Bergsteiger A und B mittleren Alters (Mathias Max Herrmann, Lukas Holzhausen), halten zunächst wortkargen Smalltalk über die Aufstiegsroute, um dann schnell beim Prahlen und Frotzeln des anderen anzukommen. Insgeheim sind die Lonesome-Wanderer auf der Suche nach einem Partner und mustern gegenseitig ihre Körper, was fast schon ironisch etwas Homoerotik knistern lässt, wenn sie sich ihre Oberkörper und Wadenmuskeln zeigen.
 
 Ein weiterer viel jüngerer Bergsteiger (Nikolai Gemel) bringt das Duo aber wieder auseinander. Der Kaugummi kauende und Jogurt essende „Teenager“ ist auf der Suche nach einer Seilschaft und hat schon einen Südtiroler im Steinschlag zurückgelassen. Da kommt auch Bergsteiger A nicht mehr mit. Am Ende liegt einer unter dem Felsen und die beiden anderen lernen mit ihren Makeln zu leben.
 
 Teresa Dopler schafft hier ein leicht-lockeres Konversationsstück, das als Parabel auf das wirkliche Leben im Leistungsdruck und Jugendwahn zu verstehen ist. Zu echten lebensphilosophischen Höhen kann sich der schmale Text aber nicht erheben. Da darf es schon etwas verwundern, dass dieses Stück von der Mülheim-Jury auserkoren und bis in die Endrunde durchgewunken wurde.
 
 
 
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 |   Monte Rosa von Teresa Dopler am Schauspiel Hannover | Foto (C) Kerstin Schomburg
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 Stefan Bock - 13. Juni 2022
 ID 13670
 MONTE ROSA (Kammerspiele des DT Berlin, 12.06.2022)
 von Teresa Dopler
 Regie: Matthias Rippert
 Bühne: Fabian Liszt
 Kostüme: Johanna Lakner
 Musik: Robert Pawliczek
 Dramaturgie: Barbara Kantel
 Mit: Nikolai Gemel, Mathias Max Herrmann und Lukas Holzhausen
 DEA am Staatstheater Hannover: 14. Januar 2022
 Eine Produktion des Staatstheaters Hannover
 Gastspiel zu den AUTOR:INNENTHEATERTAGEN 2022
 
 Weitere Infos siehe auch: https://www.deutschestheater.de/programm/a-z/autorinnentheatertage2022/
 
 
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