Berlin ist 
  Fußball – nun 
  auch in der 
  Oper!
 
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 Roxy und ihr Wunderteam von Paul Abraham an der Komischen Oper Berlin | Foto (C) Iko Freese/drama-berlin.de
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 Als hätte es das Team der Komischen Oper geplant: passend zum Aufstieg von Union Berlin in die Bundesliga jetzt auch Fußball in der Oper!
 
 Paul Abrahams Operette Roxy und ihr Wunderteam ist eine schräge Sportsatire über die ungarische Nationalmannschaft und Roxy, einer Braut auf der Flucht vor ihrem Bräutigam, die der ganzen Fußballmannschaft allmählich den Kopf verdreht. Roxy ist eine Hosenrolle, gespielt von Christoph Marti, auch bekannt unter seinem Künstlernamen Ursli Pfister; er ist ein Schweizer Sänger und Schauspieler. Die sprühende Musik des Ball im Savoy-Komponisten Paul Abraham ist eine Mischung aus Jazz, Puszta und einer gehörigen Portion Operettenschmelz. Ergänzt wird das Ganze mit grölendem Stadiongesang.
 
 
 "Paul Abrahams Operette wurde unter dem Titel 3:1 für die Liebe 1936 in Budapest uraufgeführt, also gute fünf Jahre nach seinem Durchbruch in Berlin mit den drei Operetten Viktoria und ihr Husar, Blume von Hawaii und Ball im Savoy und nach Abrahams Rückkehr in seine ungarische Heimat im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten. 1937 bringt Abraham sein neuestes Werk als Roxy und ihr Wunderteam in Wien zur deutschsprachigen Erstaufführung, stilecht im Beisein der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Die von den Nationalsozialisten propagandistisch genutzte Austragung der Olympischen Spiele 1936 geben Abraham und seinen Librettisten reichlich Stoff für ihre parodistische Sportoperette mit Sitte und Moral als ergiebigem Ziel für unterhaltsamen Spott!" (Quelle: Komische Oper Berlin)
 
 
 Unterhaltsamer Spott gleich zu Beginn. Mathias Schlung als Radiosprecher beginnt den Reigen mit einer Satire auf Fußballkommentatoren. Da wird gebangt, geflucht und geschrien, parallel zur Orchestermusik ein großartiges Erlebnis. Danach der Auftritt der Fußballkerle. Nur unter sich großspurig und prahlend. Aber dann taucht Roxy auf. Mit strahlender Musik, die an Filmmusik aus James Bond denken lässt, fegt sie über die Bühne. Trashig und voller Empathie übernimmt Roxy die Führung. Das großartige Bühnenbild von Stephan Prattes ist der perfekte Rahmen für viele surreale Szenen. Ein meterhoher Fußball beherrscht die Bühne. Gedreht dient er am Ende als Tribüne für die Fußballfans. Farbige Kostüme von Heike Seidler schaffen ein Fest für die Augen. Kai Tietje steuert sein Orchester sicher durch die gewagte Partitur und lässt sich auch nicht verunsichern, wenn er neben dem Dirigieren auch noch Akkordeon spielen muss. 
 
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 Das Team der Sängerinnen und Sänger, Sprecherinnen und Sprecher um Christoph Marti ist so sprühend und so super emphatisch. Sie haben unglaublichen Spaß und verschwenden sich für ihr Publikum - so wie die ganze Inszenierung eine großartige Verschwendung ist. So muss Theater sein!
 
 Nach dem großen Erfolg mit Clivia haben die Geschwister Pfister unter der bewährten Führung von Regisseur Stefan Huber die nächste Bombe in der Komischen Oper gezündet. Unbedingt hingehen!
 
 
 
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 Roxy und ihr Wunderteam von Paul Abraham an der Komischen Oper Berlin | Foto (C) Iko Freese/drama-berlin.de
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Steffen Kühn - 1. Juni 2019 ID 11456
 
ROXY UND IHR WUNDERTEAM (Komische Oper Berlin, 31.05.2019)
 Musikalische Leitung: Kai Tietje
 Inszenierung: Stefan Huber
 Choreografie: Danny Costello
 Bühnenbild: Stephan Prattes
 Kostüme: Heike Seidler
 Dramaturgie: Ulrich Lenz und Maximilian Hagemeyer
 Chöre: Jean-Christophe Charron
 Licht: Diego Leetz
 Besetzung:
 Sam Cheswick ... Uwe Schönbeck
 Roxy, seine Nichte ... Christoph Marti
 Bobby Wilkins, ihr Verlobter ... Johannes Dunz
 Gjurka Karoly ... Tobias Bonn
 Aranka von Tötössy ... Andreja Schneider
 Baron Szalimary ... Christoph Späth
 Jani Hatschek ... Jörn Felix Alt
 u.v.a.
 Chorsolisten der Komischen Oper Berlin
 Orchester der Komischen Oper Berlin
 Premiere war am 31. Mai 2019.
 Weitere Termine: 07., 13., 15., 19., 27.06.2019
 
 
 Weitere Infos siehe auch: https://www.komische-oper-berlin.de
          
     
         Post an Steffen Kühn
  
http://www.hofklang.de
  
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