Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 5

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Konzertkritik

FAKT und

GESTE



Das ist Jean-Frédéric Neuburger, der am 17. Juni 2019 beim Gürzenich-Orchester Köln gastierte. | Foto: Carole Bellaiche

Bewertung:    



FAKT ist, dass ich vom Gürzenich-Orchester Köln, welches dann gestern Abend Schumanns Frühlingssinfonie mit federleichtem Schwung und bergluftigem Durchblick musizierte, anhaltend und nachdrücklicher Maßen derart eingenommen bin, dass ich ihm die vergessenswert zu nennenden "Beeinträchtigungen" meiner auf emotionales Hören voll geeichten Klang-Empfangsmaschine, die besagtem Hype vorausgegangen waren, großherzig verzeihe; und selbstredend lag es freilich nicht an ihm, dass es zu dieser Art "Beeinträchtigungen" gekommen war, also:

Der junge Komponist und Pianist Jean-Frédéric Neuburger wartete zunächst mit dem (vom Gürzenich-Orchester in Auftrag gegebenen und von ihm uraufgeführten) Faits et gestes auf. Das ist ein sehr, sehr, sehr kompaktes Stück. Für eine riesige Instrumentalbesetzung. Und so geht es arg voluminös und ziemlich laut in Faits et gestes (dt.: Fakten und Gesten) zu. Hörte sich vordergründig-aufgesetzt und tutti-breihaft an. Ein "Capriccio" habe sein Schöpfer im Sinn gehabt, "einen ebenso mutwilligen wie lustvollen Verstoß gegen Regeln und Normen", wie ihn das Programmheft kurz zitiert. So, so.

Bei seiner anschließenden Darbietung des Schumann'schen Klavierkonzerts fiel grade mal der schöne zweite Satz, das Intermezzo, ins Gewicht; da legte er sich (nicht zu viel und nicht zu wenig) voller Inbrunst rein und ließ erkennen, dass er gar womöglich ein Gesamtkonzept mit seiner Interpretation in petto gehabt hätte. Doch die beiden Ecksätze vermochten - jedenfalls bei mir und meiner Klang-Empfangsmaschine - diesen ansatzweisen Eindruck nicht zu untermauern. Schade.

*

François-Xavier Roth dirigiert "mit bloßen Händen". Jeden kleinsten Fingerzeig scheinen die Musikerinnen und Musiker seines Orchesters beinahe als Aufforderung zum Tanz verstehen zu wollen; allein der Streicherklang: geradlinig und klar...

Und von der GESTE her?

Ich habe lange nicht in so viel gut gelaunte Gesichter blicken können wie an diesem Abend. Und vom Saalsitz (Reihe 14) Richtung Podium existiert dann schon, zumindest in der Kölner Philharmonie, eine beträchtliche Distanz. Diese fast völlig aufgehoben zu haben zähle ich zu der besonderen Erfahrung eines der denkwürdigsten Konzerte, die ich je erlebte. Daher auch: Höchstpunktzahl!




Das Gürzenich-Orchester in der Kölner Philharmonie | Foto (C) Holger Talinski

Andre Sokolowski - 18. Juni 2019
ID 11513
GÜRZENICH-ORCHESTER KÖLN (Kölner Philharmonie, 17.06.2019)
Jean-Frédéric Neuburger: Faits et gestes (2019)
Kompositionsauftrag des Gürzenich-Orchesters Köln
Robert Schumann: Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54
- Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38, "Frühlingssinfonie"
Jean-Frédéric Neuburger, Klavier
Gürzenich-Orchester Köln
Dirigent: François-Xavier Roth


Weitere Infos siehe auch: https://www.guerzenich-orchester.de


http://www.andre-sokolowski.de

Konzertkritiken

Neue Musik



Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!



Vielen Dank.



  Anzeigen:





MUSIK Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

BALLETT |
PERFORMANCE |
TANZTHEATER

CASTORFOPERN

CD / DVD

INTERVIEWS

KONZERTKRITIKEN

LEUTE

NEUE MUSIK

PREMIERENKRITIKEN

ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski

RUHRTRIENNALE


Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal




Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)