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Konzertkritik

Keine Feier ohne Geier

DAS DSCHUNGELBUCH-Familienkonzert an der Staatsoper Stuttgart

Bewertung:    



Diesmal hat die agile Junge Oper in Stuttgart nicht nur ihr neues Quartier im Nord Richtung Opernhaus verlassen, sondern auch darauf verzichtet, ihr jugendliches Publikum mit komplexer Musik zu fordern. Dabei ist es immer wieder faszinierend, zu erfahren, wie konzentriert und mucksmäuschenstill Kinder einer Musik zu folgen vermögen, die Erwachsene als schwierig empfinden. Bei dem „tierisch-lustigen Familienkonzert“, das vorerst nur ein einziges Mal auf dem Spielplan steht, knüpft sie an vermutlich Bekanntes an: an Walt Disneys Animation sehr frei nach Rudyard Kiplings Dschungelbuch.

Dessen Held Mowgli tritt gar nicht erst auf. Seine Geschichte wird vom (weiblichen!) Panther mit dem eingedeutschten Namen Baghira statt Bagheera (Maria Theresia Ullrich) erzählt. Ihr stehen der Bass David Steffens und, auch singend, der Posaunist, Arrangeur und musikalische Leiter des Abends Alexander Erbrich-Crawford, beide in mehreren Rollen, zur Seite. Nicht unerheblich zum Erfolg tragen die fünf Blechbläser und zwei Schlagzeuger des Staatsorchesters bei, die über die Bühne verteilt sitzen oder stehen und unübersehbar ihren Spaß an der Sache haben. Nebenbei entpuppen sie sich als veritable Jazzer. Sie geben Tierlaute von sich, imitieren den Tanz Baghiras, kratzen sich mit ihren Instrumenten den Rücken, wenn sich der Bär Balu an einem Baum reibt, werden mit Federkragen zu Geiern, die sich langweilen („total tote Hose“) und „Keine Feier ohne Geier“ reimen. Die Schlange Kaa tritt, nachdem sie sich rosafarben von oben über eine Riesenleinwand genähert hat, mit Turban und golden geschminktem Gesicht auf, und Henry Mancinis rosaroter Panther gibt zur Freude der anwesenden Eltern ein kurzes Gastspiel.

Alles in allem: eine unaufwendige Produktion, die auch den Nachwuchs über die Askese der vergangenen Wochen hinwegtröstet. Mehr davon ist willkommen. Man muss ja den Kindern nicht gleich einreden, dass Tiere genau so sprechen können wie wir. Fiktion und Aufklärung sind vereinbar.

Thomas Rothschild – 11. Oktober 2020
ID 12523
DAS DSCHUNGELBUCH (Opernhaus, 10.10.2020)
Musikalische Leitung: Alexander Erbrich
Gesang Maria: Theresa Ullrich und David Steffens
Musiker*innen des Staatsorchesters Stuttgart


Weitere Infos siehe auch: https://www.staatsoper-stuttgart.de


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