Anna Netrebko war Adriana
Lecouvreur in einer konzertanten
Aufführung an der Deutschen
Oper Berlin
Und auch ihr Gatte (Yusif Eyvazov) sang mit
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Bewertung:
Vor zwölf Jahren debütierte die schon damals weltberühmte Starin Anna Netrebko als Violetta in der schönen alten Inszenierung von Götz Friedrich an der DOB; ich war da nicht zugegen - schenkt man freilich einem einiger Maßen ernst zu nehmenden Feuilleton nachträglich Glauben, soll ihr Auftritt nicht das Gelbe vom Ei gewesen sein, halt bloß so'n lausiges Debüt, mehr nicht.
Seither war sie ein paar Mal "nebenan" bei Daniel Barenboim an der Staatsoper, ja und ihr letztes Gastspiel dort (das beste, was sie "jemals" in der Hauptstadt gab) verabsolvierte sie als Lady Macbeth.
Italienisches, französisches und selbstredend auch russisches Repertoire lagen und liegen ihr ganz prächtig - bei den deutschen Opern (oder gar bei Strauss' Vier letzte Lieder) sollte sie sich allerdings mehr als zurückhalten, das würde und das wird wohl nix. Und laborierte sie nicht jüngst vor Bayreuth an einer schier unheilbaren Elsa-Allergie?
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"Ein kompliziertes Netz von Intrigen, eine eifersüchtige Prinzessin, ein vergifteter Veilchenstrauß und eine begnadete Künstlerin, um deren Tod sich düstere Legenden ranken: Nichts Geringeres verwandelte Eugène Scribe in sein Theaterstück über Adrienne Lecouvreur, die bedeutendste Schauspielerin des frühen 18. Jahrhunderts. Seine dramatische Studie des verruchten, kunstsinnigen Ancien Régime von 1849 verarbeitete Francesco Cilea gut 50 Jahre später zu seiner wohl berühmtesten Oper Adriana Lecouvreur. In der atemraubend unübersichtlichen Intrigenhandlung streiten sich Adriana und ihre Rivalin, die eifersüchtige Prinzessin Bouillon, um die Liebe des Grafen Maurizio, des historischen Grafen Moritz von Sachsen...
(Quelle: deutscheoperberlin.de)
Gestern Abend also war Netrebko Adriana Lecouvreur in einer konzertanten Aufführung mit Chor & Orchester der Deutschen Oper Berlin und - inklusive ihres Gatten Yusif Eyvazov (als Maurizio) - mitsingenden KollegInnen aus nah und fern [Namen s.u.].
Den erkennbar allerstärksten Eindruck hinterließ nach unserm fachmännischen Generalurteil Olesya Petrova (als Fürstin von Bouillon): blutglutvoll singend, übergriffig in den Höhen, vehement in all ihr zustehender Dominanz!!! Sie ist in dem verteufelt aussichtslosen Dreierbund die sozusagen "zweite" von den zwei Rivalinnen, die sich dann um den mit viel Frauenliebe plattgedrückten Fähnrich raufen - doch die Petrova hat selbstverständlich auch das letzte Wort, indem sie ihre Konkurrentin toxisch aus dem Wege räumt...
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Anna Netrebko und Yusif Eyvazov in einer konzertanten Aufführung von Adriana Lecouvreur an der Deutschen Oper Berlin | Foto (C) Bettina Stöß
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Wir alle sind mit dem Netrebko-Sound, allein was Annas schöne Alben oder Videos betrifft, vertraut; und weil halt jede(r) weiß, dass sie halt anhaltend und höchstwahrscheinlich noch ein ganzes Weilchen die von ihrer Industrie erklärte Martkführerin ist, erübrigt sich ein nachprüfender Forschergeist, denn: Ganz egal, was man so Mäklerisches über sie womöglich sagen wollen würde - laut der "abrufbaren" Annaalben oder Annavideos wären es schlussendlich Fake News.
Rein vom Äußerlichen her: Ihre drei Kleider, die sie zeigte, waren schon ein Hingucker; das schwarze (4. Akt) gefiel mir fast am besten. Und auch wie sie sich von links nach rechts oder von rechts nach links bewegte und mit ihren schwanenflügeligen Armen Hochpathetik demonstrierte: 'einfach wunderbar'!
Und um der ausgleichenden Gerechtigkeit willen:
Sie singt natürlich, ohne jede Frage, toll! (Bevor sie ihren Adriana-Atem gänzlich ausgehaucht hatte, vollführte sie das sängerische Kunststück bis zur kaum noch wahrnehmbaren Artikulation letztendlich doch noch hör- also ERLEBbar gewesen zu sein.)
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Andre Sokolowski - 5. September 2019 ID 11660
ADRIANA LECOUVREUR (Deutsche Oper Berlin, 04.09.2019)
Konzertante Aufführung
Besetzung:
Maurizio ... Yusif Eyvazov
Der Fürst von Bouillon ... Patrick Guetti
Der Abbé von Chazeuil ... Burkhard Ulrich
Michonnet ... Alessandro Corbelli
Adriana Lecouvreur ... Anna Netrebko
Die Fürstin von Bouillon ... Olesya Petrova
Mademoiselle Jouvenot ... Vlada Borovko
Mademoiselle Dangeville ... Aigul Akhmetshina
Quinault ... Padraic Rowan
Poisson ... Ya-Chung Huang
Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
(Choreinstudierung: Jeremy Bines)
Dirigent: Michelangelo Mazza
Weitere Infos siehe auch: https://www.deutscheoperberlin.de
http://www.andre-sokolowski.de
Adriana Lecouvreur (in der DOB am 5. Oktober 2010)
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