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YOUNG EURO CLASSIC

Briefe

& Musik



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Gestern eröffnete das diesjährige Jugendorchesterfestival YOUNG EURO CLASSIC seine 2021er Saison mit einem Gastauftritt des Young Euro Classic Orchesters Deutschland-Frankreich unter Leitung der polnischen Dirigentin Marzena Diakun, Solistin (bei Mendelssohns Violinkonzert in d-Moll) war die südkoreanische Geigerin Hyeyoon Park. Das Fest mit insgesamt 17 Programmen findet im Konzerthaus Berlin statt, dauert bis zum 15. August, und knapp ein Drittel wird dann auch nach draußen zum Gendarmenmarkt (3D-Sound) übertragen. Pandemiebedingt mussten inzwischen leider wieder Teilnehmende absagen, weil ihre Anreise aus sog. Hochinzidenzgebieten hätte erfolgen müssen; das betrifft die geplant gewesenen Konzerte mit Orchestern aus Portugal, Spanien und Russland (2., 3., 12. 8.); ihr ursprünglicher Programmplatz wurde mittlerweile alternativ, also mit andern Teilnehmenden, besetzt.


„Aus den äußeren Beschränkungen haben wir die prägende Programmidee gewonnen“, so Dieter Rexroth, künstlerischer Leiter des Festivals. „Zum einen fokussieren wir wieder Europa als ursprünglichen Kern unseres Festivals. Zum anderen verlagern wir den Schwerpunkt auf die entscheidende Entwicklungsphase der Klassik; hinein in ein Repertoire von symphonischer Musik, die sich an Beethovens Orchesterbesetzungen anlehnt. Die Fülle dieses Repertoires ist riesig! Wir haben Werke von Komponisten im Programm, die Sie in den letzten Jahren vergeblich suchten!“

„Die Musiker_innen tragen 2021 ein höheres Risiko als sonst“, so Gabriele Minz, Gesamtleitung Young Euro Classic. „Besondere Probebedingungen, volatile Einreiseregelungen, aufwendige Präventionsmaßnahmen wie regelmäßiges Testen etc. erfordern ein hohes Maß an Flexibilität. Wir sind beeindruckt und dankbar für die Bereitschaft der Jugendorchester, jede Neuerung als gemeinsame Herausforderung anzunehmen. Das zeigt, wie wichtig gemeinsames Musizieren, wie bedeutend solche Auftrittsmöglichkeiten sind.“

(Quelle: YOUNG EURO CLASSIC)




© MUTESOUVENIR | Kai Bienert


*

Die Musikerin Nicole Ostmann, die schon 7 Jahre beim Bundesjugendorchester Geige spielt, begrüßte die beiden Festredner: den Regierenden Bürgermeister von Berlin Michael Müller und den 1. Vorsitzenden des Deutschen Freundeskreises europäischer Jugendorchester Willi Steul; die beiden hielten dann mutmachende, launige Reden. Nach weit über einer Viertelstunde sollte es dann endlich - mit Musik (!) - losgehen, wenn da nicht der Schauspieler und ehemalige Berliner TATORT-Kommissar Boris Aljinovic sein großes Briefe-Zitieren ziemlich umständlich obgleich etwas ironisch angekündigt hätte; und das raubte dann den jungen Musikerinnen und Musikern nochmals viel Zeit und rang ihnen bravmöglichste Geduld ab... also:

Aljinovic las - zwischen den gespielten Stücken - aus sechs Briefen, die sich Friedrich der Große und Voltaire ein Lebenlang so schrieben; er (oder sein Dramaturg) kam deshalb auf die "literarisch-musikalische" Idee, weil halt Musik Rameaus erklang, ja und die wurde halt dann in der Zeit, als sich der König und der Dichter gegenseitig schrieben, komponiert und aufgeführt. Soweit dann der Zusammenhang.

Außer den beiden ausgewählten Stücken von Rameau stand dann auch noch ein Stück des etwas weniger bekannten Franzosen Francois-Joseph Gossec (1734-1829) auf dem Programm - - selbst Mendelssohn-Bartholdys Violinkonzert d-Moll war auch noch mit dabei, was sich dann allerdings fernab der Zeitschiene, in der Rameau, Gossec, Voltaire und Friedrich II lebten und wirkten, irgendwie verirrt zu haben schien; aber egal.

Seitens der Dirigentin war nicht unbedingt zu spüren, dass bzw. ob sie tiefgreifende Kenntnisse oder Erfahrungen mit der nicht unheiklen Materie der sog. Alten Musik parat hätte; nein, eine Spezialistin fürs Barock ist sie wohl sicher nicht. Einzig in puncto Mendelssohn wollte sich eine gute Hörerstimmung einstellen; der ausführenden Geigerin muss man in dem Zusammenhang aufs Wohlwollendste gratulieren.

Alles in allem ein sich breiig hinziehender und inspirationsarmer Konzertabend mit viel, viel (zu viel!!) Textabsonderungen zwischendrin.

Andre Sokolowski - 31. Juli 2021
ID 13060
YOUNG EURO CLASSIC 2021 (Konzerthaus Berlin, 30.07.2021)
Eröffnungskonzert

Jean-Philippe Rameau: Musik aus der Lyrischen Tragödie Dardanus (1739) und dem Ballet-Einakter Pygmalion (1748)
Francois-Joseph Gossec: Symphonie C-Dur op. 4 Nr. 4 (1758)
Felix Mendelssohn-Bartholdy: Konzert für Violine und Streichorchester d-Moll (1822)
Carl Philipp Emanuel Bach: Symphonie Es- Dur Wq. 179 (1757)
Lesung aus dem Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen
Boris Aljinovic, Sprecher
Hyeyoon Park, Violine
Young Euro Classic Orchester Deutschland-Frankreich
Dirigentin: Marzena Diakun


Weitere Infos siehe auch: https://young-euro-classic.de/


http://www.andre-sokolowski.de

Konzerte (vor Ort)

Live-Streams

YOUNG EURO CLASSIC



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