...in der Art 
  der Kun-Oper
 
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 Heute (Montag, 22. Juni) war der offizielle Start des großen Internet-Projekts der Symphoniker Hamburg unter der Überschrift "Die liebe Erde allüberall" [analog der ersten Verszeile der letzten Strophe aus dem Abschied-Satz von Mahlers DAS LIED VON DER ERDE] auf symphonikerhamburg.de.
 
 Ausgedacht haben sich das Symphoniker-Intendant Daniel Kühnel und Video-Artist Aron Kitzig. 
 
 Bis kommenden Sonntag (28. Juni) werden jeden Abend (jeweils 19 Uhr) nach und nach die sechs Sätze des sinfonischen Liederzyklus von Gustav Mahler - korreliert mit jeweils anderen Musikstücken von andern Komponisten, die sich Chefdirigent Sylvain Cambreling als akustische Korrespondenzen wünschte - in der Kammerorchesterfassung von Schönberg/Riehn für 16 Musiker erklingen; entweder sind sie am Anfang oder in der Mitte oder am Ende der jeweils ca. 45-minütigen Videos platziert. 
 
 Lars Dreiucker und Kobi Ben-Meir betexten und bebildern die Musikdarbietungen.
 
 Aus der illustren Liste der mitwirkenden InstrumentalistInnen und SängerInnen seien Martha Argerich, Daniel Behle, Julia Kleiter oder Michael Volle genannt. 
 
 
 
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 Bildquelle: symphonikerhamburg.de
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 Los ging es mit einem Prolog, den der chinesische Kunqu-Opernsänger Zhang Jun [s. Foto unten] aus einem botanischen Garten in Shanghai via Internet live überspielte - bei der Übertragung gab es allerdings zur ungefähren Mitte der knapp halbstündigen Sendung eine technische Panne; doch nach ca. 5 Minuten Ladehemmung setzte es sich endlich wieder fort, obgleich dann das, was zwischendurch passierte, leider nicht mehr nachvollziehbar war. 
 
 
 [Anm. v. 23.06.2020: In der Mediathek von symphonikerhamburg.de ist der vollständige Prolog seit heute anklickbar. AS]  
 
 
 Zhang Jun befindet sich im sprechenden wie singenden "Gespräch" mit wem und was. Es werden keine deutschsprachigen Untertitel mitgeliefert, daher muss allein die Stimmung, müssen Körper- und Gesichtsgesten das Eine oder Andere verraten, worum es womöglich in den Texten geht. Der Sänger wechselt zwischen Brust- und Kopfstimme; wahrscheinlich könnte alles Hohe, Schrille oder Zarte, Weiche seiner Artikulation (s)ein weibliches Pendant gewesen sein, wogegen alles "Gegenteilige" von dem seinem natürlichen Geschlecht entsprochen haben könnte. Könnte, wie gesagt. Noch viel poetischer wäre dann freilich die geschlechtliche Vermischung, eine Art von sexuellem Yin & Yang; wir wissen es halt nicht und nie, wie "sowas wirklich" ist; für Liebe gibt es null Definition.
 
 Man hört klickende, klackernde Geräusche, die exotisch anheimelnden Vogellauten zuzordnen wären, in der Ferne gurren ein paar Tauben. 
 
 Die Performance zeigt auch einen Teich mit Koi-Karpfen.
 
 Mao Yulong spielt die Bambusflöte.
 
 
 
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 Zhang Jun im Prolog zu "Die liebe Erde allüberall" von den Sympnonikern Hamburg | Screenshot des Live-Streams v. 22.06.2020 auf symphonikerhamburg.de
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 "DAS LIED VON DER ERDE entstand von 1907 bis 1908 in Toblach. In dieser Zeit beschäftigte Mahler sich mit Hans Bethges Sammlung Die Chinesische Flöte mit Nachdichtungen altchinesischer Lyrik. Mahler komponierte das Werk in einer Zeit privater Schicksalsschläge. So starb Mahlers ältere Tochter Maria Anna im Alter von vier Jahren an Diphtherie. Außerdem hatte er nach einer antisemitisch motivierten Pressekampagne gegen seine Person als Direktor der Wiener Hofoper zurücktreten müssen. Schließlich wurde in diesem Jahr eine schwere Herzkrankheit diagnostiziert, die wenige Jahre später zu seinem Tod führte."  (Quelle: Wikipedia)
 
 
 
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Andre Sokolowski - 22. Juni 2020 ID 12315
 
"Die liebe Erde allüberall" (symphonikerhamburg.de, 22.-28.06.2020)
 Collagen zu Gustav Mahlers Das Lied von der Erde
 Ein Internet-Projekt der Symphoniker Hamburg zwischen Musik und neuer Medienkunst von Daniel Kühnel und Aron Kitzig
 Sylvain Cambreling, Leitung 
 Nicholas Angelich, Klavier 
 Martha Argerich, Klavier 
 Jean-Efflam Bavouzet, Klavier 
 Daniel Behle, Tenor 
 Andrei Ioniță, Violoncello 
 Julia Kleiter, Sopran 
 David Orlowsky, Klarinette 
 Michael Volle, Bariton 
 Kammerensemble der Symphoniker Hamburg 
 Aron Kitzig, Video, Bilder und Text 
 Lars Dreiucker, Text und Bilder 
 Kobi Ben-Meir, Bilder
 
 Prolog – Montag 22. Juni 2020
 Zhang Jun rezitiert chinesische Poesie in der Art der Kun-Oper (aus Shanghai)
 
 Erster Abend – Dienstag 23. Juni 2020
 Domenico Cimarosa (Arr. Arthur Benjamin): Oboenkonzert, Introduzione-Larghetto
 Gustav Mahler (Arr. Schönberg/Riehn): Das Lied von der Erde, 1. Satz "Das Trinklied vom Jammer der Erde"
 Paul Hindemith: Trauermusik
 Anton Webern: Sechs Stücke für Orchester op. 6 (Arr. Anton Webern)
 Maurice Ravel: La valse (zwei Klaviere)
 
 Zweiter Abend – Mittwoch 24. Juni 2020
 Maurice Ravel: Pavane pour une infante défunte
 Joseph Haydn: Symphonie Nr. 49 f-Moll – "La Passione" (I. & III.)
 Anton Webern: Vier Lieder op. 13
 Wolfgang Amadeus Mozart: Serenade Nr. 10 B-Dur KV 361 – "Gran Partita" (III.)
 Gustav Mahler (Arr. Schönberg/Riehn): Das Lied von der Erde, 2. Satz "Der Einsame im Herbst"
 
 Dritter Abend – Donnerstag 25. Juni 2020
 Franz Schubert: Auszüge aus Rosamunde
 Hector Berlioz: Le jeune pâtre breton
 Franz Schubert: "Der Hirt auf dem Felsen" (Sopran, Violoncello und Klavier)
 Gustav Mahler (Arr. Schönberg/Riehn): Das Lied von der Erde, 3. Satz "Von der Jugend"
 Robert Schumann: Fantasiestücke op. 73 (Violoncello und Klavier)
 
 Vierter Abend – Freitag 26. Juni 2020
 Gustav Mahler (Arr. Schönberg/Riehn): Das Lied von der Erde, 4. Satz "Von der Schönheit"
 Béla Bartók: Der wundersame Mandarin (zwei Klaviere)
 Claude Debussy (Arr. Schönberg): Prèlude a l’après-midi d´un faune
 
 Fünfter Abend – Samstag 27. Juni 2020
 Igor Strawinsky: Oktett für acht Bläser
 Modest Mussorgsky: Serenade & Trepak aus "Lieder und Tänze des Todes" (Bariton und Klavier)
 Gustav Mahler (Arr. Schönberg/Riehn): Das Lied von der Erde, 5. Satz "Der Trunkene im Frühling"
 Sylvain Cambreling: "Enivrez-vous" über ein Gedicht von Baudelaire und mit Motiven von Mahler
 
 Sechster Abend – Sonntag 28. Juni 2020
 Gustav Mahler (Arr. Schönberg/Riehn): Das Lied von der Erde (komplett)
 
 Epilog in gedruckter literarischer und dokumentarischer Form
 
 
 Weitere Infos siehe auch: https://www.symphonikerhamburg.de/
          
     
         http://www.andre-sokolowski.de
  
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