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DIE DREI WÜNSCHE

Jazzoper von Bohuslav Martinů zum ersten Mal in Berlin


Bewertung:    



Das Marketing der UdK Berlin scheint gut zu funktionieren, denn: Ich wurde - sozusagen "nebensächlich" - durch das Aufführungsplakat (s.o), das ich letzte Woche nach meinen vier Rückfahrten von den FOREIGN AFFAIRS in dem Bus-Wartehäuschen am S-Bahnhof Rahnsdorf sah, auf Bohuslav Martinůs Oper Les trois souhaits, von der ich bisher nie etwas gehört hatte, gelenkt...

Das Stück erlebte jetzt seine Berliner Erstaufführung!

Und - - gestemmt hat es nicht etwa eines der drei 1A-Stiftungs-Häuser, sondern gestemmt haben es, noch dazu in doppelten Besetzungen (!!), Studierende der Universität der Künste; Premiere in derem UNI.T war am letzten Freitag.


"Was wünscht sich ein der Liebe müde gewordenes Paar wenn plötzlich eine Fee auftaucht und drei Wünsche freistellt? Herr und Frau Juste sind zunächst beglückt, dann überfordert. Und schließlich wünschen sie sich genau das, was auch den letzten Rest ihrer Ehe gründlich ruiniert: Geld, ewige Jugend und bedingungslose Liebe! [...] Wie drei Todsünden ziehen sich die virtuos herumwirbelnden drei Wünsche durch Bohuslav Martinůs Jazzoper aus dem Jahr 1929. Nicht weniger virtuos werden dabei beständig die Realitätsebenen gewechselt. Was ist Wirklichkeit, was Traum, Wunsch, was reales Geschehen und was Film? Der dem Dadaismus nahestehende Textdichter Georges Ribemont-Dessaignes schafft in seiner scheinbar märchenhaften Handlung eine verstörende Verwirrung für die Hauptfiguren, zeigt letztlich die Krise des modernen Menschen schlechthin. Am Ende stehen Zweifel, Unsicherheit und die entsetzliche Erkenntnis, dass nichts greifbar ist. Die Befriedigung von Wünschen jedenfalls macht das Leben nicht erfüllter und auf gar keinen Fall leichter. Martinůs Musik zitiert dazu die Modetänze der 1920er Jahre genauso wie die großen Vorbilder der mitteleuropäischen Sinfonik. Und dennoch bleibt sie dabei stets ganz eigen und unverwechselbar." (Quelle: UdK Berlin)


Frank Hilbrich hatte inszeniert, die Ausstattung besorgten Isabelle Kaiser (Bühne) sowie Claudio Aguirre (Kostüme); zusätzlich wurden - passend zum Stück - ein paar ambitionierte Filme oder Filmchen von Studierenden (s. Besetzungsliste unten) eingebaut bzw. vorgeführt, ja und Alexey Vassilenko war der Dirigent des Abends.

Aus dem imposanten Reigen aller Mitwirkenden ragten Michael Zehe und Jelena Bankovic (die sich, sobald sie kräftig aussang, schon wie Renée Fleming, als die noch gut singen konnte, anhörte!) heraus. Aber auch Robert Schär, Luise von Garnier, Kimberley Boettger-Soller und/oder Ena Pongrac ließen erkennen, dass es uns um sängerischen Nachwuchs überhaupt nicht bang zu seien braucht. Superb gesungen auch das Männerquartett mit Pascal Herington, Kornel Maciejowski, André Baleiro und Youngbin Park.

Ein exzellent spielendes Sinfonieorchester der Universität der Künste Berlin!!

Die Produktion verdiente, dass Veranstalter sowie Sponsoren sie auf Gastspielreisen - wenigstens nach Tschechien oder Frankreich - schickten; so als "Aushänger" der absoluten Extraklasse (nicht nur für Berlin).




Les trois souhaits von Bohuslav Martinů im UNI.T Theater der Universität der Künste Berlin - Foto (C) Matthias Heyde


Andre Sokolowski - 9. Juli 2014
ID 7953
LES TROIS SOUHAITS (UNI.T Theater der UdK , 08.07.2014)
Musikalische Leitung: Errico Fresis
Regie: Frank Hilbrich
Bühne: Isabelle Kaiser
Kostüme: Claudio Aguirre
Video/Film: Elisa Gómez Alvarez / Alma Frederyke Sauerbrey / Marc Trompetter
Mit: Michael Zehe (Arthur de St. Barbe / Monsieur Juste), Jelena Bankovic (Nina Valencia / Indolende), Robert Schär (Serge Eliacin / Adolphe), Luise von Garnier (Lilian Nevermore / Fée Nulle) , Kimberley Boettger-Soller (Eblouie Barbichette / Bettlerin), Ena Pongrac (Adélaïde), Kornel Maciejowski (Haushofmeister / argentinischer Sänger / Ausguck / Barkeeper), Iris Marie Sojer (Negerin Dinah), André Baleiro (Finanzminister / Kapitän), Alexander Fedorov / Yan Xie (General), Jonas Böhm / Theo Rüster (Regisseur), Marie Audrey Schatz, Natalia Labourdette, Veronika Würfl, Antje Bornemeier, Kathleen Brandhofer, Eva Friedrich, Alexander Fedorov, Yan Xie, Jonas Böhm und Theo Rüster (Vokalsolistenensemble) sowie Pascal Herington, Kornel Maciejowski, André Baleiro und Youngbin Park (Männerquartett)
Sinfonieorchester der Universität der Künste Berlin
Premiere war am 4. Juli 2014
Letzter Termin: 9. 7. 2014


Weitere Infos siehe auch: http://www.udk-berlin.de/sites/unit/content/index_ger.html


Post an Andre Sokolowski

http://www.andre-sokolowski.de




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