Barenboim spielte die Brahms-Klavierkonzerte - Dudamel durfte ihn dirigieren
Staatskapelle Berlin
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Das MUSIKFEST BERLIN steht dieses Jahr (im Ernst) auch unterm Zeichen des beliebtesten aller romantischen Orchesterinstrumente, ganz konkret: des Wald- oder auch Jagdhorns, je nachdem... Bei Wikipedia finden Wissbegierige dann diesen einleitenden Eintrag hier:
"Das Waldhorn oder einfach Horn, auch Corno genannt, ist ein Blechblasinstrument mit enger konischer Mensur, das im Orchester seit dem 18. Jahrhundert einen festen Platz hat. Im Unterschied zu den meisten anderen Blechblasinstrumenten ist beim Waldhorn der 1. Naturton (Grundton) wegen des ungünstigen Verhältnisses zwischen enger Mensur und großer Rohrlänge nur sehr schwer hervorzubringen, so dass er von der Instrumentationslehre nicht zum verwendbaren Tonvorrat gerechnet wird."
Dass vom Orchesterhorn dann wohlweislich die größten aller (und zuallererst erhörbaren) Gefahren ausgehen, ist allgemein bekannt. Man nennt die Zwischenfälle auch orchestermusikerintern gesprochen: "Gurken" - das erklärten mir vor ein paar Jahren die Hornisten der Berliner Philharmoniker, als ich sie damals zu 'nem Interview besuchte...
Und so achten wir dann also dieses Jahr besonders auf die Vorträge und Vortragsweisen der Hornisten aller anreisenden namhaften Orchester aus der ganzen Welt; wir sind gespannt, wie das dann Alles klingt!
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Gustavo Dudamel und Daniel Barenboim sind zwar keine Hornisten, aber ihr in dem konkreten Fall (mit beiden Brahms-Klavierkonzerten, die der Eine dirigierte und der Andere solistisch dargebracht hatte) gemeinsames Hinzugehörtsein zu der immer wieder traumhaft-altmodisch und schön spielenden Staatskapelle Berlin ließ Beide freilich auch nicht unbeteiligt-ungerührt, sobald dann das Orchester (auch) mit seinen Hörnern musizierte:
Und Ignacio Garcia macht seine Sache (in dem 2. Brahms-Klavierkonzert) dann mehr als fabelhaft - ein schöner Duo-Einstieg mit dem Barenboim, der wiederum dann seine Sache [und wir hörten und erlebten leider nur das 2. von den zwei Klavierkonzerten, denn aufgrund der ungewohnten Startzeit 19 Uhr hatten dann nicht nur wir den ersten Teil verpennt; auch andere Kollegen aus dem deutschsprachigen Feuilleton kamen zu spät, weil sie vermuteten, dass das Konzert um 20 Uhr beginnt] gewohnheitsmäßig routiniert angehen lässt; also man lauscht und guckt auch ab und an nach vorn zum Flügel, doch so'n Zustand, dass man das Bedürfnis hätte, seine Augen "nachdenklich" zu schließen, stellt sich irgendwie nicht ein - außer:
Als Sennu Laine (Cello) ihr betörend schönes Solo im Andante-Satz zu spielen anfängt und der Barenboim (Klavier) mit ihr ab da in ein geradezu verklärendes "Gespräch" versinkt, treibt es mir doch tatsächlich dann die Tränen in die Augen; was für ein beglückender und zeitloser Moment! Allein deswegen hatte sich der halbe Abend wohl gelohnt.
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Gustavo Dudamel dirigierte die Staatskapelle Berlin (Solist am Klavier: Daniel Barenboim) beim Eröffnungskonzert vom MUSIKFEST BERLIN 2014 - Foto © Matthias Creutziger
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Andre Sokolowski - 3. September 2014 ID 8061
MUSIKFEST BERLIN (Philharmonie, 02.09.2014)
JOHANNES BRAHMS: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-Moll op. 15
- Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 83
DANIEL BARENBOIM, Klavier
STAATSKAPELLE BERLIN
Dirigent: GUSTAVO DUDAMEL
Weitere Infos siehe auch: http://www.musikfestberlin.de
Post an Andre Sokolowski
http://www.andre-sokolowski.de
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