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Was macht

eigentlich

Ingo

Metzmacher?




Was macht eigentlich Ingo Metzmacher (65)?

Als er Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper (1997-2005), Chefdirigent an De Nationale Opera in Amsterdam (2005-2008) oder Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (2007-2010) gewesen war, gabs in den Feuilletons viel über ihn zu lesen, was natürlich nicht verwunderte; er hatte schließlich während dieser drei Chefpositionen auch noch künstlerisch sehr viel zu tun, und so was sorgte halt für jede Menge Schlagzeilen. Nachdem er dann vor zirka 13 Jahren seinen DSO-Posten (salopp gesprochen:) hingeschmissen hatte, war er ein paar Jahre "frei", d.h. er machte seinem eigentlichen Weltruf als auf Neue oder neuere Musik spezialisierter Dirigent der Extraklasse fortschreitende Ehre, und so folgte er zig Einladungen der bedeutendsten Orchester oder Opernhäuser dies- und jenseits des Atlantik. Nunmehr ist er - neben seinen anhaltenden Dirigierverpflichtungen im In- und Ausland - wiederum in leitender Verantwortung; seit 2016 bestimmt er als Intendant die KunstFestSpiele Herrenhausen in Hannover, seiner Heimatstadt.

Dort und in Köln sowie in Salzburg studierte er seiner Zeit Klavier, Musiktheorie und Dirigieren. Sein erstes Engagement führte ihn 1980 zu dem im gleichen Jahr gegründeten und inzwischen legendären Ensemble Modern, wo er zunächst als Pianist und fünf Jahre später als Dirigent wirkte. Dann war er Korrepetitor bei Michael Gielen an der Oper Frankfurt, wo er schließlich sein Dirigentendebüt mit Mozarts Le nozze di Figaro gab. Den internationalen Durchbruch schaffte er 1988, als ihn Gerard Mortier, der damalige Intendant vom La Monnaie in Brüssel, kurzfristig die Premiere von Schrekers Fernem Klang anvertraute; ab da wussten nicht nur die Sachverständigen in puncto klassischer und zeitgenössischer Musik, wer dieser über alle Maßen talentierte und so umtriebige Metzmacher eigentlich ist. Dann kamen [s.o.] Hamburg, Amsterdam, Berlin...

Zwei schöne Bücher stammen aus seiner Feder, das eine heißt Vorhang auf! Oper entdecken und erleben - und das andere Keine Angst vor neuen Tönen, worin er seinem leidenschaftlichen Plädoyer für die Persönlichkeiten und die Werke von Nono, Ives, Messiaen, Schönberg, Varèse, Stockhausen oder Cage Ausdruck verleiht.

Unter den zahllosen Uraufführungen, die Metzmacher dirigierte und mitunter anstieß, zählen beispielsweise Hans Werner Henzes 9. Sinfonie, Wolfgang Rihms Oper Dionysos oder (als eines der jüngeren Beispiele) Die Weiden von Johannes Maria Staud & Durs Grünbein.




Ingo Metzmacher | Foto (C) Anja Frers


*

Ja und Sonntagabend setzte er noch einen Neuen drauf, indem er die zirka 15-minütige Klangillustration Casino für großes Orchester von Anton Plate (73) mit dem gigantisch aufgestellten DSO Berlin - das imposante Schlagwerk bestand dann unter anderem aus solchen Merkwürdkeiten wie Amboss, Crotali, Metall-Chimes, Agogo, Pistole, Peitsche oder Lotosflöte - aus der Taufe hob:

Es gibt zwei laute und sehr ausufernde Blöcke und (nach dem ersten lauten, ausufernden Block) ein von der Solo-Violine (Solist: Wei Lu) geprägtes und ganz allgemein schön anzuhörendes Zwischenspiel sowie (nach dem zweiten lauten, ausufernden Block) noch sowas wie einen, und wiederum ganz allgemein sehr schön anzuhörenden, "Ausklang" wehmütiger aber wundersam versöhnlich stimmender Art. Und der Applaus auf diese Uraufführung war dann schon erstaunlich wohlwollend, fast heftig.

Danach spielte Markus Becker (59) das sehr selten zu hörende große f-Moll-Klavierkonzert von Max Reger (1873-1916), dem angeblich wichtigsten Werk des aus Brand in der Oberpflanz stammenden Komponisten und Organisten, dessen Phantasie und Fuge über B-A-C-H op. 46 ich beispielsweise in den 1980ern x-mal in meiner Heimatstadt gehört hatte; da gab es nämlich alljährlich sog. Orgelwochen (an der dortigen Sauer-Orgel im Konzertsaal der damaligen Bühnen der Stadt Gera). Zu meinem Bedauern muss ich allerdings jetzt konstatieren, dass ich aktuell mit dem Klavierkonzert, das ich zum ersten Male überhaupt gehört hatte, nichts, aber auch gar nichts anzufangen wusste; sorry.

Nach der Pause tischten Metzmacher & DSO dann noch die weitspurige Harmonielehre für großes Orchester von John Adams (76) auf.

Konzert der Superlative!!

Bewertung:    


Andre Sokolowski - 25. April 2023
ID 14163
DSO (Philharmonie Berlin, 23.04.2023)
Anton Plate: Casino
Max Reger: Klavierkonzert f-Moll
John Adams: Harmonielehre
Markus Becker, Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Dirigent: Ingo Metzmacher
https://www.dso-berlin.de


Weitere Infos siehe auch: https://www.ingometzmacher.com


https://www.andre-sokolowski.de

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