Weihnachtsoratorium von J. S. Bach mit dem Berliner Konzert Chor
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Foto (C) Steffen Kühn
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Bewertung:
Bachs Weihnachtsoratorium von 1734 war jahrzehntelang aus der Konzertpraxis verschwunden, es wurde von der Sing-Akademie zu Berlin am 17. Dezember 1857 unter Eduard Grell quasi wiederentdeckt und ist seitdem das meistaufgeführte Chorwerk aller Zeiten. Für viele gehört Bachs Vertonung der Weihnachtsgeschichte nach Texten des Lukas- und des Matthäusevangeliums zu Weihnachten wie Weihnachtsbaum und Gänsebraten.
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Der Berliner Konzert Chor und das Berliner Konzert Orchester hatten sich mit mehreren Jugend- und Kinderchören verstärkt und präsentierten das Werk in einer erfrischenden Weise: die Solisten waren zum Teil im Saal verteilt, die aufgeregten und in leuchtend weißen Blusen und Hemden gekleideten Kinder saßen hinter dem Konzert Chor im Rang. Dirigent Jan Olberg arbeitete die polyphone Melodik des Werkes gekonnt heraus. Die Kinderchöre wurden wunderbar in Kontrast zum großen Chor und zu den Solisten gesetzt. Solistisch hervorragend war Dana Hoffmann mit einem strahlenden, schlackenfreien Klang. Solisten des Orchesters, hier besonders die Querflöte, musizierten oft ganz intim mit den Solisten in einer Art Choralphantasie. Im Kontrast dazu die strahlenden D-Dur-Tuttis des gesamten Klangapparates. Die Kinderchöre verliehen der Aufführung ihren besonderen Glanz - auch ist es für das Auge schön, die zum Teil gerade im Schulalter angekommenen jungen Sängerinnen und Sänger zu beobachten. Das I-Tüpfelchen kam dann auch von den Kleinen:
Für die Zugabe mit „Oh, du Fröhliche“ hatten sie sich rote Weihnachtsmützen mitgebracht. Der ausverkaufte Saal sang begeistert mit!
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Steffen Kühn - 7. Dezember 2015 ID 9027
BERLINER KONZERT CHOR (Philharmonie Berlin/KMS, 06.12.2015)
J.S. Bach: Weihnachtsoratorium BWV 248 (Kantaten I – III und VI)
Dana Hoffmann, Sopran
Ines Muschka, Alt
Holger Marks, Tenor
Thomas Schreier, Bass
Berliner Konzert Chor
Berliner Konzert Jugendchor
Berliner Konzert Kinderchor
Händelkinderchor
Löwenkinderchor
Berliner Konzert Orchester
Dirigent: Jan Olberg
Weitere Infos siehe auch: http://www.berlinerkonzert.org
Post an Steffen Kühn
http://www.hofklang.de
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