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CD-Kritik

Iwan der Schreckliche klingt gar nicht mal so richtig (russisch) schrecklich



Bewertung:    



Seit diesen Sommer gibts den Live-Mitschnitt von Prokofjews Iwan der Schreckliche aus der Philharmonie Berlin im Januar 2013 (mit dem Bariton Ildar Abdrazakov [als Fjodor Basmanow] sowie Olga Borodina, dem Staats- und Domchor Berlin, dem Rundfunkchor Berlin und dem Deutsches Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Tugan Sokhiev) als CD bei Sony zu kaufen.

"Der deutsche Beiname 'der Schreckliche' ist nicht die adäquate Übersetzung der russischen Bezeichnung. Iwans Beiname lautet im Russischen groznyj, was der 'Drohende', der 'Strenge', 'der Furchteinflößende' bedeutet. Doch schon zu Lebzeiten Iwans verbreitete sich an westeuropäischen Höfen sein furchtbarer Ruf, der zu der Bezeichnung 'der Schreckliche' führte. Seit einer aufgedeckten Bojarenverschwörung gegen seine Mutter war Iwan mit einem krankhaften Misstrauen gegen fast jedermann erfüllt. Schon als Kind zeigte sich bei Iwan der Hang zum Choleriker und Sadismus gegenüber Tieren, gefördert durch die grausame und unmenschliche Behandlung seitens der Bojaren nach dem Tod seiner Mutter." (Quelle: Wikipedia)

Über diesen merkwürdigen Typ hatte Sergej Prokofjew einst Musik gestülpt - mehr eigentlich "nur" diese weltberühmte Filmmusik zu dem nicht minder weltberühmten zweiteiligen Film von Sergei Eisenstein (1942-45). Die beiden - Komponist und Filmemacher - waren schon vorher mit Alexander Newski (1938) künstlerisch versippt oder verschwägert. "Aus dem Newski-Material", lesen wir in den gleichlautenden Ankündigungstexten zur CD, "hatte Prokofjew eine Kantate geformt, bei Iwan Grosny war ihm das nicht mehr vergönnt. Abram Stasewitsch, der Dirigent der Filmmusikeinspielung, stellte aus Prokofjews Partituren posthum ein Oratorium zusammen." So war das also.

Chor und Chöre hat das Machwerk aufzubieten, und so reiht sich Chorgesang an Chorgesang, Nummer um Nummer - Volk und Volkesstimme, Kanoniere und Tataren usw. usf. Schön illustrierte und erkräftigende Zwischenspiele des Orchesters, auch. Die mitwirkende Mezzosopranistin singt das "Lied vom Biber", beispielsweise...

So als Rarität, der man so kaum in den Konzertsälen der Welt begegnen dürfte, mag die Produktion wohlweißlich durchgehen und auch (sehr hoffentlich) dann viele Käufer finden.

Ziemlich "deutsch" gesungen übrigens.
Andre Sokolowski - 18. Juli 2014
ID 7964
Sergei Prokofjew | Iwan der Schreckliche
Oratorium für Alt, Bariton, Chor und Orchester
Olga Borodina, Alt
Ildar Abdrazakov, Bass
Staats- und Domchor Berlin
(Choreinstudierung: Kai-Uwe Jirka)
Rundfunkchor Berlin
(Choreinstudierung: Tobias Löbner)
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Dirigent: Tugan Sokhiev
Sony Classical | 88843028942


Weitere Infos siehe auch: http://sonyclassical.de


http://www.andre-sokolowski.de



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