16. Septmber 2007, Musikfest Bremen
THE RAKE'S PROGRESS von Auden/Strawinsky
Konzertante Aufführung in multimedialer Präsentation
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Ein Jugendbildnis des steinalt gewordenen Igor Strawinsky (1882-1971), Komponist der Kammeroper The Rake's Progress, deren Text von W. H. Auden stammt | Bildquelle: Wikipedia
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Dies ist die Geschichte Tom's. Er ist mit Anne verlobt. Sie liebt ihn auf das Inniglichste, und auch er gibt vor ganz innig-eins mit ihr zu weil'n. Freilich will Tom für Anne und sich auch, außer Luft & Liebe, etwas mehr zu bieten irgendhin bereit gewesen sein. So schwingt er sich, ein Mann der Tat, nach London auf... um dort 'ne unverhoffte Erbschaft anzutreten, die ihm Nick (des Teufels Leichtfuß) einzureden prompt gelang, nachdem der Diabole mir nichts dir nichts in den Lebenskreis des holden Paares Einzug hielt. Will sagen: eine Teufelspaktgeschichte. Denn: Nick lockt nicht nur mit jener ominösen Erbschaft, sondern auch mit reichlich sexuellen Lüsten inkl. einer adern Frau (als Anne). Etc. pp.
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Am Schluss ist Tom im Irrenhaus, und Anne wiegt ihn letztendlich in den Todesschlaf. Fakt war und ist: Der Delinquent - um überhaupt als Teufelsfutter erst zu taugen - schien von Anfang an charakterlicher Weise etwas instabil, vielmehr blieb ihm wohl gänzlich unklar, was der eigentliche Seel'nstabilisator seines Lebens hätte sein können: der Liebesglaube.
Im Theater Bremen brachte man die literarisch-musikalisch allbrisanten Angelegenheiten rund um Auden's & Strawinsky's Öperchen THE RAKE'S PROGRESS im Bildnerischen auf 'nen herzverkitschigenden poesiealbum'nen Nenner:
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Auf drei Projektionsflächen lesen wir unaufhörlich die Zitate und Extrakte aus dem schönen Operntext. Sie werden aufgeblendet oder eingestreut in übergroße Kopfansichten Tom's und seiner beiden Frauen, stilisierte Häuserfluchten an der Themse oder immergrünes Rankeln. Das verleiht dem Allen einen inbrünstigen Grad an Ruhe und Beschaulichkeit; das Werk als Text erschließt sich so auf das Romantisch-Spielerischste.
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Hauptstar dieser beiden teilszenischen Aufführungen beim Musikfest Bremen war die an der Weser ansässige Deutsche Kammerphilharmonie unter der Leitung von Stefan Solyom. Den hauseigenen Opernchor vermeinte man am Anfang relativ verhalten wahrzunehmen - dieser Eindruck wurde insbesondere dann in der Auktionatorszene kräftig und humorvoll wettgemacht. Schier ideal besetzt das Trio Bruns, Andress, Shimell. Auch Stefanoff (als Türken-Baba) außerordentlich.
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Konzept und Umsetzung unter der Federführung von Susanne Gauchel überzeugten und gefielen sehr.
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Andre Sokolowski - red / 17. September 2007 ID 00000003441
Strawinsky's THE RAKE'S PROGRESS beim Musikfest Bremen 2007
Konzertante Aufführung in multimedialer Präsentation
Konzept und Umsetzung: Susanne Gauchel
Bühne: Monika Gora
Licht: Christian Kemmetmüller
Ausführende:
William Shimell (Nick Shadow)
Benjamin Bruns (Tom Rakewell)
Patricia Andress (Anne Trulove)
Seth Keeton (Trulove / Madhouse Keeper)
Nadja Stefanoff (Baba the Turk)
Thomas Scheler (Sellem)
Eva Gilhofer (Mother Goose)
Chor des Theater Bremen
(Einstudierung: Tarmo Vaask)
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Dirigent: Stefan Solyom
16. und 17. September 2007 / Theater Bremen
Weitere Infos siehe auch: http://www.musikfest-bremen.de
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