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Über Die Seejungfrau

Wir See-

jung-

frauen


So stellen sich die Fischer und Matrosen eine Seejungfrau von heute vor, so hängt sie auch als Wanddekoration in Schifferkneipen oder gar über dem Bett eines Korvettenkapitäns - das arme kleine unschuldige Ding! | Bildquelle: Wikipedia


A liebt C - doch C liebt B, weil: B war vorher da. /

Was nicht bedeuten soll, dass C den A nicht will - C war es immerhin, der A zuerst bekehrte. //

C & A machen etwas zusammen (Sex), und weiteres und mehr soll folgen. ///

A hat einen Interpretationsbedarf des Weiteren und Mehr. ////

C sieht das nicht so kompliziert - er hat ja B. /////

Aber was heißt hier 'nicht so kompliziert'? fragt A. //////

Wenn C den B hat, warum macht er dann mit A herum - weil C den B "nicht richtig" liebt, denkt A. ///////

Dass C von sich behauptet, selbst wenn er mit A herummacht, B
doch "richtiger" zu lieben, irritiert jetzt beide: C & A. ////////

Verzwickt und zugenäht. /////////

Einer wird fallen - meistens der, der richtig "richtig" liebt. //////////

Wer fängt ihn auf? wer rettet ihn??? ///////////

Der Letzte ist der Dumme. ////////////

* * *

Was so sehrend traurig und so schön zugleich an Andersens Geschichten ist: Dass er die Liebe, wie sie trauriger und schöner nie in Worte einzufangen wäre, seinen Lesern leicht begreifbar macht. Als einen einseitigen Glücksmoment, als unheilvolle Ausweglosigkeit, als herzertüchtigendes wie auch herzzerfressendes Martyrium, als allerlängstes Pulsen vor dem schnellsten Aus. So nachzulesen beispielsweise in Die kleine Seejungfrau: Die jüngste von sechs gleichartigen Schwestern darf, nachdem sie 15 Jahre ist, zum allerersten Male an die Wasseroberfläche, sich die Menschenwelt von oben anzuschau'n. / Die kleine Seejungfrau wird Zeuge eines Schiffbruchs. Alle gehen unter. Doch sie rettet ihn: den schönen jungen Prinzen mit den großen schwarzen Augen. Und nachdem sie ihn an Land gebracht, versteckt sie sich und sieht: Ein Mädchen kommt vorbei, der Prinz öffnet die Augen, und er denkt, das Mädchen hätte ihn errettet... // Liebesleid und Liebessehnsucht lässt die kleine Seejungfrau verkümmern, und sie kehrt verzweifelt in ihr tiefes Reich zurück. Die Schwestern und der Vater und die Großmutter - sie alle leiden mit. Man weiß es ja: Würde ein Mensch so einen Meerbewohner "richtig" lieben, also mehr als wie er seine Eltern oder seine Kinder liebte, würde seine Seele sich mit der des Meerbewohners ineinandermischen - - und die kleine Seejungfrau könnte zu einem Menschen, und mit einer unsterblichen Seele, werden - - - wenn da nur nicht dieser Fischschwanz wäre; sowas mögen Menschen überhaupt nicht... /// Bis die Meereshexe sich erbarmt und ihr 'nen Zaubertrunk bereitet, der ihr ihren Fischschwanz teilen soll, auf dass sie wie auf Menschenbeinen stünde. Gegenpreis ist ihre Stimme, die sie ihrer Sehnsucht nach den Menschen opfert. Und es tut auch unerträglich weh, mit ihren neuen Beinen einen Schritt dann vor den anderen zu tun. Auch warnt die Meereshexe: Sollte sich der Menschensohn, den sie erwählt, am Ende statt für sie für eine andere entscheiden, bräche ihr das Herz und sie wär auf der Stelle tot... //// Gesagt, getan: Der junge schöne Prinz begegnet ihr und nimmt sie auf sein Schloss, die kleine Seejungfrau darf gar auf einem Samtkissen vor seiner Schlaftür weilen, wenn es Nacht ist. Und er stattet sie mit Männerkleidern aus, auf dass sie mit ihm in die Ferne reite, um die Braut (des Prinzen Eltern mahnten schon seit langem eine Hochzeit mit der nachbarschaftlichen Prinzessin an) zu freien... //// Leid und Unglück, wie es sich die kleine Seejungfrau niemals zu träumen wagte. Und sie kann ihm ihre Liebe nicht, nie mehr gestehen. Ohne ihre Stimme geht das nicht. Für ihn war sie doch nur das "Findelkind"... /////


Die Seejungfrau Zemlinsky's - unter Ingo Metzmacher beim letzten DSO-Konzert erklungen.

Andre Sokolowski - 27. März 2007
ID 3099
https://www.andre-sokolowski.de

DEUTSCHES SYMPHONIE-ORCHESTER (Philharmonie Berlin, 24.03.2007)
Igor Strawinsky:
Chant du Rossignol (Gesang der Nachtigall), symphonische Dichtung für Orchester
Hector Berlioz: Les Nuits d'Été (Sommernächte), sechs Lieder mit kleinem Orchester op. 7
Alexander Zemlinsky: Die Seejungfrau, Fantasie für Orchester
Susan Graham, Mezzosopran
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Dirigent: Ingo Metzmacher


Weitere Infos unter http://www.dso-berlin.de




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