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Rezension


24. Februar 2012, Theater O-Tonart (Berlin)

JONNY KISS

Schlagercomedy


Das ist unsere Rezensentin Sara Hoeft an der Seite des Schlagercomedian Jonny Kiss - Foto (C) privat


Oder: Wie man möglichst schrill seinen Abend verbringen kann…

Das kleine Hinterhof-Theater „O-Tonart“ in Berlin war am Abend des 24. Februar 2012 voll besetzt. Grund war die Schlagercomedy des Jonny Kiss, der eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Musical-Star Felix Martin hat. Zumindest wenn man sich das schrille 70er Jahre Outfit wegdenkt. Allerdings sieht man die Beiden nie zusammen…

Doch funktioniert die Schlagershow mit einem Darsteller, der eine solche Stimmgewalt besitzt? Kann solch eine Stimme überhaupt mit simplen Schlagern noch zur Geltung kommen? Der Abend sollte es beweisen.

Nach der Ankündigung ging die Show los. Der schrille Jonny Kiss kam von einem Seiteneingang singend durch das Publikum. Das Showoutfit ließ erahnen, wohin die Schlagerreise ging: Gelbe Schlaghose mit orangenen 70er Jahre Muster, Tanktop im Zebra-Look und pinkfarbenes Hemd. Komplettiert wurde dies durch einen Glitzergürtel und einer gelben Sonnenbrille. Als er nun die Bühne betrat und der Vorhang sich lichtete, sah man einen Alptraum aus rosa und lila Plüsch, Glitzer, Kunstblumen und Lichterketten vor sich. Dieter Thomas Kuhn und Gildo Horn kamen dagegen stets schon beinahe bieder daher. Skepsis wuchs. Worauf hatte man sich hier eingelassen?

Doch dann passierte etwas Erstaunliches: Man begann bei den Schlagern mitzuklatschen und mitzusingen. Jonny Kiss verstand es, das Publikum mit in seine Schlagerwelt zu entführen. Der Hamburger erzählte, wie er bei seiner Oma aufwuchs, deren Stimme unverkennbar nach Inge Meysel klang. Es folgten in der ersten Hälfte Schlager wie „Auf dem Karussell fahren alle gleich schnell“, „Liebeskummer lohnt sich nicht“ und „Du kannst nicht immer 17 sein“. Das Zwischenfazit in der Pause: Eine lustige Show mit vielen mehr oder weniger bekannten Schlagern, bei der man hin und wieder schmunzeln musste.

In der Pause fiel bereits auf, dass im Publikum das eine oder andere bekannte Gesicht zu sehen war. In der zweiten Hälfte wurden sie dann auch noch gleich von Jonny begrüßt: U.a. Bert Beel, Helmut Baumann, Jürg Burth und Gitte Hænning. Letztere besuchte die Veranstaltung mit ihrem Tanzpartner Gennady Bondarenko, mit dem sie bei der Sendung „Let’s Dance“ (ab 14. März 2012 auf RTL) antreten wird. Vermutlich besuchten sie Jonny Kiss als Ausgleich zum harten Tanztraining.

Zurück zu Jonny Kiss. Wer die erste Hälfte seiner Show bereits gut fand, empfand in der zweiten Hälfte regelrechte Begeisterungsstürme. Zu Beginn kostümierte er sich wie diverse Schlagersängerinnen, wie etwa Katja Ebstein mit ihrem Hit „Wunder gibt es immer wieder“ oder Mirelle Mathieu. Auch band er gekonnt immer wieder das Publikum ein, wie etwa einen gewissen Walter aus der ersten Reihe oder weiter hinten einen Rudi, der mit ihm ins Hotel Maritim gehen wollte – oder hatte Jonny Kiss etwas falsch verstanden?

Unvergesslich bleibt Jonnys Version von „Ich will nen Cowboy als Mann“, das nicht nur beim „normalen“ Publikum für Begeisterung sorgte. Die eigentliche Sängerin des Liedes Gitte Hænning applaudierte Jonny sichtlich gerührt mit Standing Ovations. Seine neue Strophe über sein Casting bei Dieter Bohlen wird den Anwesenden wohl besonders in Erinnerung bleiben. Von seinem Freund erzählend („Er gehört zu mir“) und im Publikum seinen Rivalen erblickend („Manfred“ – original: „Marlene“) zollte er auch den Hits von Marianne Rosenberg seinen Tribut. Er sang Songs von Udo Jürgens, Peter Maffay, Hildegart Knef, Milva und vielen mehr.

Bei all den Schlagern zeigte Felix Martin – Pardon – Jonny Kiss, welch ein grandioses Instrument seine Stimme darstellt. Das Konzept des Jonny Kiss funktionierte, die Gags zündeten - wobei in der zweiten Hälfte eine heftige Steigerung zu verzeichnen war. Jonny wirkte sympathisch – fast niedlich. Die Ausdauer des Künstlers war zu bewundern, denn er stand kaum eine Sekunde still. Wer sich in diese Show wagt, sollte allerdings schon ein Freund des deutschen Schlagers sein. Das Publikum hatte am Ende des Abends sämtliche Sorgen vergessen und alle verließen gut gelaunt das Theater.

Fazit: Ein kunterbuntes Schlagerfeuerwerk mit Witz und guter Laune!


Sara Hoeft - 26. Februar 2012
ID 5784
Ort des Geschehens:
Theater O-Toneart
Kulmer Str. 20a
10783 Berlin - Schöneberg
http://www.o-tonart.de


Weitere Infos siehe auch: http://www.felixmartin.de





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