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               | | Pet Shop Boys: Back To Mine 
VÖ: 25. April 2005
 2CD (DMC/Rough Trade)
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 | Mögen über das Für und Wider des Kompilierens auch geteilte Meinungen existieren -  einigermaßen Erhellendes kann selbst noch den bevorzugt im Unterschichtenfernsehen beworbenen Kopplungen krausester Machart entnommen werden. So versagen all jene „Ballermann“- und „Viva Club Rotation“-Sampler zwar auf der Ebene des Audiophilen, bieten aber gleichwohl geeigneten Stoff für manch mitleidlos geführte Diskussion. Und völlig unabhängig hiervon ist man jedes Mal aufs Neue erstaunt darüber, wie tief offensichtlich zur Legion gewordene Teile eines ganzen Volkes sinken und sich in der bestialisch stinkenden Gosse einer inzwischen alltäglichen, von debilem Stumpfsinn beherrschten Asozialenkultur genüsslich im akustischen Dreck suhlen können. | 
 | Ebenfalls geteilte Meinungen mögen über das Für und Wider der Pet Shop Boys existieren -  wobei Negatives erfahrungsgemäß besonders lautstark aus musikalischen Lagern erschallt, deren zweifelhafter Heroen Elaborate ich persönlich noch nicht einmal benutzen würde, mir den zunehmend haariger wuchernden Arsch abzuwischen. Dass das britische Duo über zwei  Dekaden hinweg das Zeitalter der Moderne nachhaltiger und auf feinsinnigere Weise prägte als gutmenschlich predigende Besserwisser wie U2, weinerlich winselnde Langeweiler wie Coldplay oder kriminelle Verhaltensweisen propagierender Abschaum wie 50 Cent, dürfte jedenfalls kaum mehr ernsthaft bestritten werden. Und wenn diese beiden Künstler dann ausnahmslos fremd komponiertes, sowohl die eigene Karriere wie auch den individuellen Lebensweg nicht nur temporär begleitendes Material sammeln, so kann dem hierbei Entstehendem gewiss Erhellendes entnommen werden. | 
 | Den Erwartungen vielleicht eher entsprechend steht die erste CD im Wesentlichen unter dem synthetischen Discothekeneinfluss der Achtziger Jahre - Italien, Bobby Orlando und bisweilen angenehm rüde Bastarde aus Plastikpop lassen hier grüßen. Dass die Party mit Queens „The Show Must Go On“ quasi ihren schaurigen Höhepunkt erreicht, sollte in diesem Kosmos des burschikosen Pathos eigentlich keine Überraschung darstellen. Der stets etwas ätherisch wirkende Neil Tennant indes entrückt und verzückt auf vollkommen andere Weise: Er spannt den Bogen von norwegischem Ambient über Neoklassik bis hin zu trockener Tanzbarkeit. Insbesondere seine Auswahl dürfte den Gelegenheitsanhänger streckenweise  überfordern - dem lange Vertrauten dagegen öffnet sich eine Schatztruhe an vorwiegend wohl Unerhörtem. | 
 
 Daniel Dohmel - red. /  24. September 2005
 ID 00000002039
 Trackliste
 
 CD 1
 
 1. Savage - Don't Cry Tonight
 2. Mr Flagio - Take A Chance
 3. Klein & MBO - Dirty Talk
 4. The Flirts - Passion
 5. Matia Bazar - Ti Sento
 6. Justice vs. Simian - Never Be Alone
 7. Queen - The Show Must Go On
 8. Celestial Orchestra - Stand On The Word
 9. Carl Bean - I Was Born This Way
 10. Dusty Springfield - I'd Rather Leave While I'm In Love
 
 CD 2
 
 1. Fairmont - Traum
 2. Harold Budd - Pulse Pause Repeat
 3. Biosphere - Microgravity
 4. Vladimir Martynov - Come In! 2
 5. Vladimir Costa - Promenade Sentimentale
 6. Etienne Daho - La Baie
 7. Vessel - Tiny
 8. Craig Armstrong - Laura's Theme
 9. Dettinger - One Two Three No Gravity
 10. Dusty Springfield - Goin' Back
 11. Hans-Joachim Roedelius - Lunz
 12. Barbirolli / New Philharmonic Orchestra - Elgar's Sospiri
 13. jz-arkh.co.uk - DD Rhodes
 14. Video Kid - Video Kid
 15. Lobe - Movement
 16. John Surman - At Dusk
 17. Emile Gilels - Grieg's Lyric Pieces
 
 Weitere Infos siehe auch: http://www.petshopboys.co.uk/
 
 
 
 
 
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