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nachDRUCK # 5

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Kurzkritik

Im Ober-

landesgericht





Titus Flavius Vespasianus (39 - 81 v. u. Z.) zählte lt. römischer Geschichtsschreibung zu den nicht ganz so blutrünstigen Kaisern seiner Zeit. Er galt als untertanenfürsorglich und mitfühlend. Begleiterscheinungen und Folgen eines dreitägigen Rom-Brands und des Vesuv-Ausbruchs in Kampanien oder auch der Pest "managte" er dem Anschein nach ganz ordentlich. Alles in Allem brachte ihm das gute Noten ein, und er wird also über alle Maßen positiv in den Annalen abgearbeitet.

Das Mildtätige seines Wesens war und ist dann wohl auf sprichwörtliche Art erhalten - was vielleicht einer der Gründe war, weswegen Mozart sich kurz vor dem eignen Tod mit ihm befasste; aber eigentlich diente der Titus (Originaltitel La Clemenza di Tito - zu deutsch: Die Milde des Titus) "bloß" zur Allegorisierung Leopolds II., der dem Komponisten einen Werkauftrag ausschrieb, damit der seine Krönung zum Böhmischen König zierte oder so...

Die Oper Köln hat eine ungewöhnlich schöne Produktion aus Mozarts letzter Oper gemacht und sie ins Oberlandesgericht der Stadt verlegt (Bühne: Tobias Hoheisel / Kostüme: Antje Sternberg). Dort gibts eine imposante, imperiale Treppenhalle. Sie ist Zentrum des Geschehens, ja und Uwe Eric Laufenberg (Regie) lässt seine Sängerdarsteller dann also auf den unzähligen Treppenstufen schnell und langsam auf- und abgehen und/oder sich verschnaufend wie verweilend niedersetzen; mehr war szenisch auch nicht drin - doch Dieses imponierte schon und ausreichend.

Das Gürzenich-Orchester hat sich - wie das Publikum - auf eine der Emporen, die das dreistöckige Riesen-Treppenhaus mit seiner Monsterkuppel einfasst, hinplatziert. Das Dirigat von Konrad Junghänel wird über Video auf gleich mehrere HD-Bildschirme simultan geworfen; hierdurch ist das singende/spielende Personal quasi direkt mit ihm in ständigem Kontakt. Der Schall ist heftig, hallt jedoch gottlob nicht allzu nach. Im Ganzen gibt es einen kuschelwarmen und vielleicht etwas zu vollmundigen Klang zu registrieren - also Leises oder gar Subtiles würde man, was jene klanglichen Voraussetzungen dieser Spielstätte betrifft, nicht zu erwarten haben können.

Rainer Trost ist Titus. Und zum Schluss hin wird er (stimmlich!) immer besser. Was das Schauspielernde angeht, überzeugt er durch und durch; er kann sich übrigens auch sehen lassen: Trotz empfundner Raumeskälte präsentiert er eine seiner Arien barbrüstig - das schaut schon ziemlich sinnlich aus! / Sein Gegenspieler - und die eigentliche Hauptfigur - ist Sesto; und Franziska Gottwald gibt ihn - und sie braucht nicht lang, um klipp und klar zu demonstrieren, dass dann sie der Hauptstar dieses Abends ist. Allein ihre Koloraturen - sensationell! // Adina Aaron spielt sehr leidenschaftlich. Die gesangliche Präsenz von ihr scheint völlig überdimensioniert und nervt dann mit der Zeit. /// Die anderen aus der Besetzungsliste: akzeptabel.

Lohnt sich, doch!!



Andre Sokolowski - 24. Oktober 2011
ID 00000005447
LA CLEMENZA DI TITO (Kölner Oberlandesgericht, 23.10.2011)
Musikalische Leitung: Konrad Junghänel
Inszenierung: Uwe Eric Laufenberg
Bühne: Tobias Hoheisel
Kostüme: Antje Sternberg
Licht: Nicol Hungsberg
Besetzung:
Tito Vespasiano ... Rainer Trost
Vitellia ... Adina Aaron
Servilia ... Anna Palimina
Sesto ... Franziska Gottwald
Annio ... Adriana Bastidas Gamboa
Publio ... Matias Tosi
Chor der Oper Köln
(Chorleitung: Andrew Ollivant)
Gürzenich-Orchester
Premiere war am 9. Oktober 2011
Weitere Termine: 4., 6., 10., 12., 18., 20. 11. 2011



Siehe auch:
http://www.operkoeln.com


http://www.andre-sokolowski.de



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