Vom Wormser Komponisten Rudi Stephan, der nur 28 Jahre wurde, gab es jetzt zwei Kostproben mit den Berliner Philharmonikern zu hören...
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Rudi Stephan (1887-1915) - Fotoquelle: http://www.klassika.info/Komponisten/Stephan/
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...ja und nicht allein dass er nur 28 Jahre wurde - wurde auch noch letzten Endes sein sehr schmaler künstlerischer Nachlass 1945 aufs Bombastischste zerstört; wir haben es also im Fall von Rudi Stephan (1887-1915) mit einem doppeltragisch anmutenden Menschen-/Werkschicksal zu tun.
Der Dirigent Kirill Petrenko rückte gestern Abend Werke des "Vergessenen" mit den Berliner Philharmonikern und Geiger Daniel Stabrawa, einem ihrer Konzertmeister - der die Musik für Geige und Orchester jenes "Unbekannten" spielte - in den Fokus allgemeinerer Betrachtung:
Insbesondere das zweite Beispiel der vollzognen "Ausgrabung" - Stephans Musik für Orchester - ließ vom Hörerischen her doch irgendwie vermuten, dass dem jugendlichen Tonsetzer vielleicht das Straussische Ein Heldenleben aus dem Jahre 1898 sicherlich vor Aug' & Ohr gestanden haben müsste; und so machte diese zeitlich knapp gehaltene und orchestral doch allerüppigst ausgestattete Gewalt-Etüde einen imposanten Generaleindruck.
Ob Rudi Stephan je aus dem epigonallastigen "Anfangsstadium" seiner Schreibe rausgekommen wäre, bleibt in Anbetracht der wahrlich irrwitzigen Sachlage - eben auch des Totalverlusts des künstlerischen Nachlasses (s. o.) - absolut spekulativ. Sich justament mit ihm als Komponisten sowie dem, was von ihm durch Verlags-Noten publik ist, einmal mehr befasst zu haben, war und ist das schön zu nennende Verdienst der Interpreten dieses insgesamt doch ungewöhnlich aufhorchenden Abends.
Die Psalmensinfonie von Igor Strawinskys (mit dem Rundfunkchor Berlin) und Le Poème de l'extase von Alexander Skrjabin taten die zwei Rudi-Stephan-Werke würdevoll ummanteln.
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a. so. - 20. Dezember 2012 ID 6452
BERLINER PHILHARMONIKER (Philharmonie Berlin, 19.12.2012)
Igor Strawinsky: Psalmensymphonie
Rudi Stephan: Musik für Geige und Orchester;
Musik für Orchester in einem Satz
Alexander Skrjabin: Le Poème de l’extase, Symphonische Dichtung op. 54
Daniel Stabrawa, Violine
Rundfunkchor Berlin
(Choreinstudierung: Kaspars Putninš)
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Kirill Petrenko
Weitere Infos siehe auch: http://www.berliner-philharmoniker.de
http://www.andre-sokolowski.de
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