Guy Braunstein (Violine) spielt Johannes Brahms' Konzert mit der Kadenz Joseph Joachims und verzaubert und verblüfft mit einer virtuosen Zugabe von Eugene Isai (oder auch Ysaye)
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Bei Letzterem - Eugene Isai (oder auch Ysaye) - muss der unkundige Rezipient im Nachhinein sehr lange suchen, bis er überhaupt etwas im Internet über Denselbigen - Eugene Isai (oder auch Ysaye) - erfährt; und hoffentlich blamiere ich mich jetzt nicht unsterblich und habe also auf der Richtigen getippt...
[Das ist bei den Konzerten der Berliner Philharmoniker genial: Egal, wen von den Damen oder Herren in den Hellblaublusen oder Hellblauhemden du nach den Programminhalten oder Interpreten fragst - du kriegst mit Garantie dann eine freundliche und kompetente Antwort; also hatte ich mir dann die etwaigen Daten zu der Zugabe auf diesem Weg besorgt.]
Denn diese kleine Info zu der großartigen Zugabe, die uns Guy Braunstein nach dem Brahms'schen Violinkonzert, und sicherlich ganz unbewusst, dann schuldig blieb, hätten wir schon sehr gern gehabt, um überhaupt zu wissen, was es eigentlich dann noch für herrlich-schöne Violinmusik, außer dem Brahms halt, gibt.
Der Auftritt von Guy Braunstein, sowieso, war einmalig!
"Guy Braunstein hörte einen Nachbarn in seinem Heimatdorf in der Nähe von Tel Aviv auf der Geige musizieren und hielt das für die schönste Sache der Welt. Er wollte das unbedingt auch können. So fing er im Alter von sieben Jahren an, ebenfalls Violine zu lernen. Während seiner Ausbildung zum Berufsmusiker zählten u.a. Chaim Taub, Glenn Dicterow und Pinchas Zukerman zu seinen Lehrern. Den ersten Kontakt zu den Berliner Philharmonikern hatte Guy Braunstein bereits 1992 – als einer der Solisten in Beethovens Tripelkonzert unter der Leitung von Zubin Mehta.
Bevor Guy Braunstein im September 2000 als 1. Konzertmeister zu den Berliner Philharmonikern kam, hatte er als Solist auch mit anderen führenden Orchestern und bedeutenden Dirigenten zusammengearbeitet. So brachte er beispielsweise 1995 in Köln Shifting zur Uraufführung, ein Konzert für Violine und Orchester, das Rolf Riehm für ihn komponiert hat. Guy Braunstein ist überdies als Kammermusiker aktiv und spielt in seiner Freizeit gerne Basketball." - So liest man über ihn auf www.berliner-philharmoniker.de
Da steht er also zu Beginn dieses Konzertes da und sucht zuerst die Nähe zum Orchester. Stellt sich also nah zu "seinen Leuten" hin und spielt sich erst mal - ehe dann der erste Takt zu seinem Solo an der Reihe ist - mit dem Orchester ein... Dann rückt er ein paar Schritte vor. Jetzt steht er etwas links vom Dirigenten. Und fängt einfach an...
Es ist die übergreifende, umarmende Art seines Musizierens, die den Saal zu hundert pro für ihn gefangen nimmt. Dieses so über alle Maßen Ehrlich-Freundliche, dieses auch völlig "Un-Getue", Un-Unnahbare!! (Es gibt ja Geigenstars - wir nennen keine Namen - mit den Ausstrahlungen von Autisten; das will übertrieben sagen, dass man schon beim bloßen Anblick Jener wenig oder keine Lust verspürt, mit ihnen irgendwie vertraut zu werden.)
Ja, Guy Braunstein Violine spielen sehen macht ganz einfach Spaß.
Tosender Beifall.
* * *
Andris Nelsons übrigens war Dirigent des Abends; nach der Pause gab es dann noch Strauss' Ein Heldenleben.
a. so. - 1. Februar 2012 ID 00000005730
BERLINER PHILHARMONIKER (Philharmonie, 31.01.2012)
Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77
Strauss: Ein Heldenleben
Guy Braunstein, Violine
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Andris Nelsons Dirigent
Siehe auch:
http://www.berliner-philharmoniker.de
http://www.andre-sokolowski.de
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