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Konzertkritik

BEETHOVEN-BRUCKNER-ZYKLUS IV (25. Juni 2010)

Staatskapelle Berlin mit Daniel Barenboim (Solist und Dirigent)




Daniel Barenboim ist erkältet, aber wie! (Er hustet, auf den Punkt genau, v o r allen Sätzen, die er nachher - völlig hustfrei - spielt und dirigiert; das muss man erst mal können!!)

In dem vierten Beethoven-Klavierkonzert gibts dieses völlig abgehobene und eigentlich durch Nichts und Niemanden erklärbare Andante (2. Satz) - ein Gegenseitigablauern der strikt von-/voreinander "respektierenden" Parteien (diesem traurig-steppenwolfigen Klavier-Ertasten einerseits und diesen hungrig-raubtierhaften Streich-Nachtritten andrerseits). Ein Spiel der Gegensätze, wie es ohne jedes Beispiel ist. Und allem Anschein nach vermag das Miteinander dieser so konträren Seiten wirklich nur in einer für den Barenboim sowie die Staatskapelle seit Jahrzehnten schon geübten Falllage zu funktionieren: Dass der Eine ein-, der Andere dann wieder ausatmet; ja und obgleich das Eine mit dem Anderen "natürlich" nichts zu tun hat, wird es irgendwie doch körperlich: zu einem Wir.

Auch Bruckners Siebte stand auf dem Programm: Sie ist ein Bett, in das man sich höchstwillig legt, die Augen schließt und wartet, was in einem selbst passiert; sie (Bruckners Siebte) "dient" somit, also während des tunichtguten Rumliegens, als Droge schon an sich; sie hat etwas Tabuloses...)

Und Daniel Barenboim - sich diesmal (s. op. 58) selber überbietend - macht mit aller Hitverdächtigkeit der Siebten Buckners dahingehend Schluss, indem er "ihr" - allein durch das Intravenieren seiner schon mitunter kühnen Interpretationsvorschläge ins Geäder des Orchesters - klar und deutlich zu verstehen gibt, dass sie allein und einzig durch die Menschen, die sie spielen, derart drogisch funktioniert!!

Wir konstatieren also an dem mittlerweile vierten der sechs Bruckner-Darbietungen durch die Staatskapelle Berlin, dass sie - nach unserm enthusiastisch-laienhaft gearteten Dafürhalten - tatsächlich, also allerhöchstwahrscheinlichst, zu den weltbesten Orchestern faktisch mit dazu gehört; in puncto Tradition ist sie dann sowieso nur noch, vielleicht, von ihrer sächsischen Uraltschwester (der Staatskapelle Dresden), toppbar - doch egal.

Phänomenal: der Streicherapparat (fast immer, sowieso). Verblüffend rein: die Horngruppe (9! hatte ich richtig gezählt?). Stichgenau: die Solotrompete. Usw. usf.

[Liebe Staatskapelle! Auf euerer betriebsinternen Homepage gibt es kaum bzw. keine Einzelfotos - und ich würde jedesmal doch liebend gern so einen Wiedererkennungseffekt in mir ausgelöst bekommen, wenn ich also wissen würde, welches Gesicht zu welchem Instrument - also vom Namen her - schließlich gehörte; also: Geht zum Fotografen, bitte!!]


Andre Sokolowski - 26. Juni 2010
ID 00000004696
BEETHOVEN-BRUCKNER-ZYKLUS IV
(Philharmonie Berlin, 25.06.2010)

Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58
Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur (Originalfassung)
Staatskapelle Berlin
Solist und Dirigent: Daniel Barenboim


Siehe auch:
http://www.staatskapelle-berlin.de


Post an den Autor: soko@kultura-extra.de



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