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Konzertkritik

BEETHOVEN-BRUCKNER-ZYKLUS I (20. Juni 2010)

Staatskapelle Berlin mit Daniel Barenboim (Solist und Dirigent)




Der Start des sechsteiligen BEETHOVEN-BRUCKNER-ZYKLUS der Staatskapelle Berlin (Solist und Dirigent: Daniel Barenboim) war schon furios.

Der Pianist und Pultstar lässt es ganz ganz leise, wie als schwebe Etwas Schwereloses durch die Luft, angehen. Dann - wie es so seine Art ist - streckt er beide Arme weit weit aus und macht sogleich den Eingangsmarsch zum ersten Beethoven-Klavierkonzert markant-markierlich. Und es hebt ein (nicht gerade superschlanker) Klang "vom Boden"; doch die Bläser, Blech wie Holz, vermitteln alles Andere als Schwere.

Daniel Barenboim nahm also an dem deckellosen Steinway, der in das Orchester reingeschoben war, beherrscht-beherrschend Platz, und... los ging's! (Schwitzen, schwitzen, schwitzen über Alles; ein fast "unmenschliches" Aufgebot an Kameras - der Zyklus wird gefilmt - erzwingt das hyperhelle und natürlich durchheizende Leuchten von zig Zusatzscheinwerfern... - - und Daniel Barenboim, und nicht nur er, braucht sich um den Figurerhalt die nächsten Tage nicht zu sorgen; trinken, trinken, trinken freilich wäre angesagt, doch auf dem Steinwayflügel, wie gesagt, ist keine Abstellmöglichkeit, das Ding steht offen da.)

Es gibt ein umfangreiches, gut gemachtes Programmbuch zu dem Zyklus; Detlef Giese ist der Hauptautor, und wir erfahren kurz und sehr authentisch, was es mit der Aufeinanderschwingung Beethoven & Bruckner (beide trennen immerhin Generationen, also eine wenigstens) zu tun hat; und ein allerliebstes Wagner-Zitat wird allerklärend aufbemüht, es hieße oder heißt: "Nur einen kenne ich, der an Beethoven heranreicht, und das ist Bruckner!" Und der Kenner schmunzelt freilich, weil er weiß, dass Bruckner "seinem" Subidol doch ziemlich auf die Eier ging, als er ihm - nur als Beispiel mal - die dritte Sinfonie, die er ihm widmete, persönlich nahe brachte und ihm sozusagen (Wagner hatte immer Stress mit Bayreuth; und die Szene spielte sich, wenn ich mich recht erinnere, in Bayreuth ab) die Zeit gestohlen hatte usw. usf.

Die Vierte Bruckners, auch (und von ihm selbst) "Romantische" genannt, hat wohl den schlichtesten Charakter aller Bruckner-Sinfonien; ähnlich schlicht klingt dann vielleicht noch Nummer Sieben... Daniel Barenboim räumt allerdings mit dieser Schlichtheit kategorisch auf. Die Vierte wird durch ihn entschlichtet, entsimplifiziert. Und das Finale, aber auch schon der Satz 2, geraten ihm zu kunterbuntem Hoch-Tief-Wetter-Leuchten.

Und in Toppform: die Staatskapelle Berlin!!!

Wenn das so weiter geht... na da!!!!!




Andre Sokolowski - 21. Juni 2010
ID 00000004681
BEETHOVEN-BRUCKNER-ZYKLUS I
(Philharmonie Berlin, 20.06.2010)

Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15
Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur »Romantische« (Fassung von 1878/80)
Staatskapelle Berlin
Solist und Dirigent: Daniel Barenboim


Siehe auch:
http://www.staatskapelle-berlin.de


Post an den Autor: soko@kultura-extra.de



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