1. / 2. März 2008, Philharmonie Berlin
Konzerte mit den Berliner Philharmonikern (Dohnányi) und dem DSO (Metzmacher)
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Dürers Melancholia - ein Verweis zu Birtwistles THE SHADOW OF NIGHT, das Christoph von Dohnányi mit den Berliner Philharmonikern am 1. März 2008 aufführte
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Harrison Birtwistle hat ein dick besetztes, ausladendes Stück geschrieben. Heißt THE SHADOW OF NIGHT, klingt wunderschön, und "handelt" melancholisch; man gerät in eine merkwürdige Stimmung, doch es macht nicht depressiv. Geistige Grundlage ist nachstehendes (und von Reinhard Lüthje übersetztes) John-Dowland-Gedicht:
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"In Dunkelheit will ich leben,
Sorge soll der Boden sein;
das Dach Verzweiflung, das von mir
all das freundliche Licht abschirmen soll;
die Wände aus schwarzem Marmor,
der auch benetzt noch weinen soll,
meine Musik seien höllisch schrille Töne,
die mir den erquickenden Schlaf fernhalten sollen.
So mit meinem Jammer vermählt
und in mein Grab gebettet,
lass mich lebend sterben,
bis dass der Tod mich aufnimmt."
Melancholie ist mysteriös. Es gibt keine Antworten auf sie. Sie ereilt uns dann, wenn (eine) Menschlichkeit im Spiele war und ist. Sie will das Grübeln. Sie ist nicht auf eine "Lösung" aus. Sie schwert den Leib. Sie regt das Herzblut an; sie lässt die Herzen freilich überhaupt nicht höher schlagen. Sie macht Farben dunkel. Sie umkaltet den, der sich von ihr bemanteln lässt, als sternenklare Nacht. Sie hat kein Ziel. Sie ist nur da. Sie bleibt, gottlob, nicht hängen. Sie will wieder weg. Sie ist wie'n Riesenrochen. Und nur Hobbytaucher haben richtig Angst vor ihr...
+ Strawinskys populärstes Werk, LA SACRE DU PRINTEMPS, zielt auf ein anderes Extrem: den manifest gemachten Lebenswillen.
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LA SACRE DU PRINTEMPS wird oft vertanzt, wie jüngst zum Beispiel in der Choreografie von Nils Christe am Theater Kiel - Foto (C) Olaf Struck
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Dieses grauenhafte Ritual - ein Mensch würde geschlachtet - impliziert die archetypischste von allen Gläubigkeiten: die Naturgewalt (dieses gedachte Hohe/Höhere) mit etwas Lebendem versöhnlich(er) zu stimmen als sie ist. Auf dass es, beispielsweise, eine gute Ernte gibt o. s. ä.
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Unvergesslich-eindringliche Interpretationen dieser beiden Werke lieferten am letzten Wochenende die Berliner Philharmoniker (Christoph von Dohnányi) sowie das Deutsche Symphonie-Orchester (Ingo Metzmacher).
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a. so. - red / 3. März 2008 ID 00000003728
1. / 2. 3. 2008, Philharmonie Berlin:
Birtwistle: THE SHADOW OF NIGHT
Strauss: EIN HELDENLEBEN
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Christoh von Dohnányi
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Ives: ORCHESTRAL SET NO. 2
Ravel: KONZERT FÜR KLAVIER UND ORCHESTER G-DUR
Strawinsky: LA SACRE DU PRINTEMPS
Hélène Grimaud, Klavier
Deutsches Symphonie Orchester Berlin
Dirigent: Ingo Metzmacher
Weitere Infos siehe auch:
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