Karl Heinz Gruber - tonkünstler orchestra: ZEITSTIMMUNG
BIS Records ABAudio CD (18. September 2006)
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Chansonnier, Orchestermusiker, Komponist und Dirigent – das sind die musikalischen Wirkungsfelder, in denen der Österreicher Karl Heinz Gruber sich bewegt. Diese CD nun ist ganz dessen Werken gewidmet, allen voran sein 1983 entstandenes dreisätziges Schlagzeugkonzert „ROUGH MUSIC“. HK Gruber kennt als zeitgenössischer Komponist keine Berührungsängste der Tonalität gegenüber, sofern sie ihm dem musikalischen Gedanken dienlich scheint. Nicht von ungefähr fühlt man sich manchmal an Stravinski-ähnliche, manchmal gar an französische group-de-six Musik erinnert, das alles mit viel Originalität und einem ausgeprägten Sinn für großen Orchesterklang gewürzt. Dieser Wechsel zwischen gewohnten Harmoniebewegungen in Verbindung mit der unverwechselbaren Handschrift des Komponisten ist angenehm verwirrend und verhindert, dass man sich in allzu bekannten Gefilden wiederfindet, trotzdem aber immer gespannt den Entwicklungen zu folgen vermag. Einerseits fesselnd, der virtuose Dialog des Schlagzeugsolisten am Setup mit dem Orchester, dem gegenüber dann ein Satz der als Hommage an Sauguet und Satie gehört werden darf, in dem die Solistenpartie nahezu völlig im Orchestergeschehen aufgeht. Das alles souverän vom Tonkünstler Orchester unter Kristjan Järvi und bravourös von dem österreichischen Ausnahmeschlagzeuger Martin Grubinger musiziert.
Nicht unerwähnt bleiben sollten auch die anderen Stücke auf der CD:
In „Zeitstimmung“ vertont (und spricht auch selbst) HK Gruber die Texte des befreundeten Dichters H.C. Artmann, in denen sich skurriler österreichischer Witz kongenial mit Grubers Musik vereint.
In „Charivari“ schließlich leiht sich Gruber ein Thema von Johann Strauß II um es frei nach eigenem Gutdünken zu bearbeiten. Dies besonders unterhaltsam nachdem auf der CD das „Original“ von Strauß – Perpetum Mobile – der satirischen Bearbeitung gegenübergestellt wird. Bleibt noch zu erwähnen, dass die CD auch im SACD Surroundverfahren abspielbar ist.
Wolfgang Eger / 17. September 2007 ID 3439
Siehe auch:
http://www.tonkuenstler.at
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