Nujazz - listening perals IX
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Der schon seit Jahren anhaltende Trend Funk und Soul Musik der späten sechziger und siebziger Jahre wieder aufleben zu lassen hat sich mittlerweile auch in die hintersten Ecken der Nation vorgekrochen und so will nun auch die breitere Masse mit funky sounds versorgt sein, also was bietet sich mehr an, als ein paar Sampler zum Genre auf den Markt zu bringen.
Nachfolgend ein kleiner Diskurs durch die aktuellen Neuerscheinungen zum Thema in vier „Unterrichtsstunden“.
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Everhing I do gonna be funky ist nicht nur der Titel eines Stückes von O´Donel Levy aus dem Jahre 1974, sondern auch der Titel einer duften Compilation des Brown Sugar Labels.
„Everything I do gonna be funky“ ist eine Kollektion von originalen 70ies Grooves, die einen Einblick in die Welt von Künstlern wie Rufus Thomas, Isaac Hayes, Archie Shepp, Sonny Rollins, The Pointer Sisters oder eben jenes O´Donel Levy gibt. Mal wild und treibend, mal ganz smooth und jazzy kommen die Stücke auf der Platte daher und bilden sozusagen die erste Unterrichtseinheit auf dem Weg zum Funk-Soul-Conaisseur.
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Lesson No2 ist Soul Shaker von Record Kicks. Dieses Compilat von Nick Recordkicks zeigt, dass Funk and Soul auch heute noch topaktuell ist und ganz hoch im Soundkurs steht. Geradezu jedes Schmankerl auf Soul Shaker könnte auch aus der Feder eines Altmeisters kommen, sind aber alles Produktionen der letzten 2-3 Jahre. Klingt gut und macht richtig auf gute Laune.
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Der Fortgeschrittenenkurs kommt ebenfalls von Nick Record Kicks und hört auf den schnuckeligen Namen Let´s Boogaloo (Record Kicks). Hier mischt sich älteres traditionelles mit neuem Material, kommen Stücke aus Jazz und Fusion mit in die Auswahl. So nimmt die Patte eine Art Verlauf von anfänglich Beat-artigen Stücken über die Themen Soul und Funk hin zu einem Finale voller Latinjazz Vibes. Hübsch gemacht, und ein recht breiter Bogen dafür, dass der Plattentitel eigentlich eine sehr enge Spezialisierung erwarten lässt.
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Wer jetzt denkt, die Schule sei schon aus, kann sich bestenfalls über die große Pause freuen, denn da wäre noch ein Titel durchzunehmen, der das Wörtchen Funk in seinem Namen trägt. The New Testament Of Funk ist eine Reihe, die nun schon in vierter Auflage vom in Düsseldorf ansässigen Label Unique herausgebracht wird. Exploring the funkier side of all things breakbeat ist der Untertirtel und lässt schon erahnen, um was es hier eigentlich geht. Es sind keine Funk Stücke im eigentlichen Sinn die da zusammengetragen wurden, sondern Tracks auf die der Funk seinen Einfluss genommen hat. Elektro und Breakbeat Stücke mit Hammondorgeln, funky Basslines und fetten sixties Grooves. Nichts was ein jeder im Plattenschrank stehen haben muss. Der, der aber schon so einiges hat, vervollständigt seine Sammlung um ein paar nette breakbeats.
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Der Titel des Godfather of Soul ist bereits vergeben, doch der des Mister Supernatural, der war noch frei, als King Khan zusammen mit seinen Shrines nach einem Namen für seine neue Scheibe suchte. Jetzt ist es so, dass man fast glauben mag, der Eine sei die Inkarnation des Anderen, denn der Khan kreischt und grooved wie Gottväterchen James Brown darselbst; soll heißen, Mr. Supernatural ist ein abgefahrenes, treibendes Soulalbum, dass gleich im ersten Takt schon voll zur Sache geht und dann mal lange keine Ruhe gibt. Da geht schon einiges - und der, dem diese Platte nicht mindestens ein rhythmisches Zucken im Bein verursacht, der ist garantiert gelähmt oder scheintot. King Khan and the Shrines – Mr.Supernatural (Hazelwood Records).
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Frank Bayh / 23. Dezember 2004
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